Keine Angst, viel Teamgeist
Duisburg Die Wasserballer des ASC Duisburg haben den Favoriten aus Hannover beim 12:10-Heimsieg im Pokalviertelfinale die Grenze aufgezeigt. Die Erfolgsformel: Keine Angst vor großen Namen, ganz viel Zusammenhalt und ein Duo Julian Real/Philipp Kalberg in Topform.
Vor dem Interview nach Spielschluss musste Peter Dubinak kurz abtauchen. Und zwar in einer jubelnden Traube aus ASCD-Fans. Die skandierten lautstark „Peter, Peter!“. Der Peter ließ sich erst gar nicht lang bitten und bot das ganze Jubel-Programm, inklusive La Ola und High Fives.
Dann widmete sich der Coach der Amateure der Spielanalyse – und zwar mit einem breiten, zufriedenen und entspannten Grinsen. Das hatten ihm seine Schützlinge zuvor aufs Gesicht gezaubert. Nach aufopferungsvollem Kampf gab es einen verdienten 12:10-Sieg gegen das mit internationalen Topstars gespickte Team von Waspo Hannover. Und das, obwohl es in der Liga in Hannover noch eine böse 5:14-Klatsche gesetzt hatte. So verwundert war Peter Dubinak über die Leistungssteigerung aber gar nicht. „Zuhause sind wir eine Macht. Und im Ligaspiel hatten wir viel zu viel Respekt. Dazu kam, dass wir diesen Kurzschluss in der zweiten Halbzeit hatten. Heute haben wir dran geglaubt und die großen Namen der Gegenspieler unter der Badekappe gelassen“, freute sich Dubinak diebisch über den Pokal-Coup.
Dass es für jeden Gegner in Duisburg schwer ist, wussten wohl auch die Niedersachsen. Aber vielleicht waren sie nicht darauf vorbereitet, auf so viel Einsatz und Teamgeist auf Duisburger Seite zu treffen. Im mit 300 Zuschauern voll besetzen Schwimmstadion pushten sich die Amateure gegenseitig, feuerten sich an – und gaben auch nicht auf, als Hannover im zweiten Abschnitt auf jeden ASCD-Treffer eine Antwort parat zu haben schien.
Aber sie hatten ihre Rechnung nicht mit Julian Real gemacht. Sechs Treffer erzielte der Kapitän der Amateure – und zwar alle sechs in der entscheidenden Schlussphase. Der schönste war wohl der zum 11:10, bei dem sich Real nach starkem Anspiel von Philipp Kalberg hoch aus dem Wasser pumpte und trocken ins kurze Eck abschloss. Überhaupt Philipp Kalberg. Der brachte am Samstag eine ganz starke Leistung. Nicht nur, dass er selber drei blitzsaubere Treffer erzielte – er hielt vor allen Dingen in der Defensive Aleksandar Radovic komplett in Schach. Und der ist, gemeinsam mit seinem Teamkollegen Predrag Jokic, immerhin frisch gebackener Wasserball-Vizeeuropameister.
Gefeiert wurde im Anschluss auch – aber auf ASCD-Weise. Mehr als die Hälfte der Mannschaft machte sich nach dem Pokalfight auf den Weg in Richtung Düsseldorf. Dort spielte die Reserve der Amateure. Und die brauchte schließlich Unterstützung... „Das ist irgendwie bezeichnend für unser Team. Ich finde das richtig klasse“, befand Peter Dubinak und machte sich lächelnd auf in Richtung Umkleidekabine.
