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Lucky Punch in der Nachspielzeit: Gepriesen sei Hajris Kopf!

Lucky Punch in der Nachspielzeit : Gepriesen sei Hajris Kopf!

Der MSV Duisburg hat den 1. FC Magdeburg mit 1:0 geschlagen. Ein Kopfballtor von Enis Hajri nach Wolze-Freistoß sorgte in der Nachspielzeit für endlich mal wieder drei Punkte daheim.

"Die Siege kurz vor Schluss sind die geilsten", freute sich der Torschütze nach Spielende über drei "richtungsweisende Punkte, die zeigen, dass wir da sind und immer mit uns zu rechnen ist." Dass es allerdings noch dazu kommen würde, damit hatte nach 90 Minuten wohl keiner der 13.416 Zuschauer im Stadion gerechnet.

 Schon in der ersten Halbzeit hatte Hajri das Trikot ausziehen müssen, weil es blutverschmiert war. Die Platzwunde am letztlich spielentscheidenden Kopf wurde getackert.
Schon in der ersten Halbzeit hatte Hajri das Trikot ausziehen müssen, weil es blutverschmiert war. Die Platzwunde am letztlich spielentscheidenden Kopf wurde getackert. Foto: Volker Nagraszus

Dabei waren in der ersten Halbzeit schon gute Ansätze zu erkennen. Die Defensive mit Hajri für Bomheuer (Rückenprobleme) und Albutat als Sechser für den gesperrten Fröde ließ wenig zu, Schnellhardt und vor allem Cauly Souza im kreativen Zentrum gelangen einige schöne Spielverlagerungen, auch die Laufbereitschaft schien durchaus vorhanden, ganz vorne fehlten dann aber Genauigkeit und Durchsetzungskraft, um Harvard Nielsen mal in Szene zu setzen. Strafraumszenen und Torchancen blieben Mangelware.

Umgekehrt gelang es den Magdeburgern immer wieder, die Zebras schon im Aufbauspiel zu stören und zu Fehlern zu zwingen. So verlor Andreas Wiegel den Ball am eigenen Strafraum; den Schuss von Magdeburgs Lohkemper konnte Wiedwald mit einem starken Reflex noch gerade an die Latte abwehren (39.).

Der traurige, für den MSV letztlich glückliche Höhepunkt der ersten Halbzeit hatte sich schon in der 22. Minute ereignet, als nach der ersten MSV-Ecke Hajri und Magdeburgs Kapitän Christian Beck mit den Köpfen zusammenstießen. Während Hajris Platzwunde getackert wurde und er weiter spielen konnte, war die Partie für Magdeburgs Toptorjäger zu Ende; er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Mit Pässen immer wieder hintenherum holte sich Duisburg so eine zehnminütige Überzahlphase heraus, bis der Ball im Aus landete und Magdeburg mit Costly einen neuen Stürmer einwechseln konnte.

In der zweiten Halbzeit war die Partie dann deutlich zerfahrener, zu mangelnden Chancen kamen immer häufiger Fouls — ein unansehnliches Spiel mit nur seltenen Lichtblicken wie eine von mehreren schönen Ballmitnahmen von Souza, der dann aber Engins Pass nur übers Tor köpfen konnte (67.).

Zum Schluss war dann ziemlich die Luft raus, auch den Gästen gelang nicht mehr so eine Sturm-und-Drang-Phase wie zu Ende der ersten Halbzeit. Mit der letzten Gelegenheit servierte Wolze dann einen Freistoß schön vors Tor, Hajri kam dran, drin das Ding, ohrenbetäubender Jubel über der Wedau.

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"Vor allem für Wolze und Hajri freut es mich sehr, dass die zwei den Sieg nach Hause gefahren haben", sagte ein glücklicher Trainer Torsten Lieberknecht. "Auch wenn Kevin zur Zeit einen schweren Stand hat, habe ich ihn nie fallen lassen." Ein wichtiger Sieg, "den wir uns verdient haben", so Lieberknecht. Und der den MSV zumindest bis morgen Mittag auf Relegationsplatz 16 und auf zwei Punkte an Magdeburg heranbringt.

(Niederrhein Verlag GmbH)