1. Moers Niederrhein

Ehemaliges Gelände der Schachtanlage "Fritz" in Rumeln soll bebaut werden.

Erste archäologische Sondierungen an der Rathausallee in Rumeln : Siedlungsbau auf Grubenfeld

Auf dem rund 14 Hektar großen Gelände des ehemaligen „Grubenfeldes Fritz“, sollen künftig Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen - so der Wunsch von Stadtplanern und Lokalpolitik, der sich zuletzt 2016 in einem projektierten Bebauungsplan (Nr. 1233) manifestierte. Jetzt kommt Bewegung in das Bauvorhaben. Erste archäologische Sondierungen sollen auf einem angrenzenden Acker stattfinden.

Eine der wenigen großen Flächen, die noch Siedlungsbebauung im Ort zulassen, ist das alte „Grubenfeld Fritz“ südlich der Rathausallee. Nach Schließung des Bergwerks Diergardt-Mevissen im Jahr 1973 und dem Rückbau der zugehörigen Schachtanlagen in Rumeln, eroberte sich die Natur das Gelände allmählich zurück und ließ ein Biotop aus vielfältigen Pflanzen und Tieren entstehen, was durch eine zwischenzeitlich geduldete Nutzung einiger Kleingärtner über die Jahrzehnte noch bereichert wurde. Darüber hinaus ist die verwilderte Dreiecksfläche heute ein wahres Eldorado für Erholungssuchende und Hundebesitzer und ein naturnaher Abenteuerspielplatz für Kinder und Jugendliche.

Jedoch muss auch dem seit Jahren anhaltenden Wohnraumbedarf im westlichen Ortsteil Duisburgs, insbesondere im Bereich von Eigenheimen, entsprochen werden. In der Folge sind vorhandene Flächen für entsprechende Wohnbebauung zu erschließen. Bereits vor 20 Jahren wurde ein Plan für das ehemalige „Grubenfeld Fritz“ entworfen, der im Jahr 2016 eine Neufassung erfuhr.

So beschloss die Bezirksvertretung Rheinhausen parteiübergreifend den neuen Bebauungsplan 1233 „ehemalige Zeche Fritz“ in Rumeln. Auf der Fläche zwischen Rathausallee, Feld- und Bergwerkstraße sowie Karl-Matull-Platz, Nedleburg und alter Bahntrasse soll eine umfangreiche Wohnbebauung in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern stattfinden und das wohl in „aufgelockerter Siedlungsform“. Die eine oder andere „grüne Insel“ soll somit erhalten bleiben. Konkrete Planungsergebnisse gibt es allerdings bislang nicht, es sollte zunächst der politische und juristische Rahmen abgesteckt werden.

Wie Ratsherr Reiner Friedrich (SPD) mitteilte, komme jetzt aber Bewegung in den Bebauungsplan. Auf einer angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche zwischen Rathausallee und Bergwerkstraße begännen in den nächsten Wochen archäologische Voruntersuchungen auf vermutete Bodendenkmäler. Das Grundstück gehöre der Stadt und sei Teil des Bebauungsplanes 1233. Friedrich: „Die frühzeitige archäologische Sondierung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist zu begrüßen, da dann noch, so weit Funde vorliegen, hierbei auf die Bebauung Rücksicht genommen werden kann und nicht erst beim Bauen Überraschungen auftreten, die dann zu längeren Baustillständen führen.“

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Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas gefunden werde, sei recht hoch. Das Gelände der ehemaligen „Zeche Fritz“ läge auf einer kleinen Anhöhe, die als Vogelsberg bezeichnet werde. Aus der Vergangenheit gäbe es hierzu verschiedene Fundmeldungen, die sich alle auf römische Funde und Reste von Mauerwerk beziehen, berichtet der Lokalpolitiker. Auch wiesen die bisher unbebauten städtischen Ackerflächen an der Rathausallee alte Flurbezeichnungen auf, die auf eine früh- bis hochmittelalterliche Weiternutzung des Areals hindeuteten. Laut Friedrich hätte auf dem Flurstück 247, heute Brachland, bis in die 1960er Jahre eine neuzeitliche Hofstelle gestanden.

Man darf also gespannt sein, was die Archäologen so alles zu Tage fördern, und wie es nicht zuletzt dann mit der Siedlungsbebauung auf dem „Grubenfeld Fritz“ weiter geht.

(Thorsten Vermathen)