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Am Wohnquartier Trabrennbahn beginnen die Planungen: Das Dialog-Projekt

Am Wohnquartier Trabrennbahn beginnen die Planungen : Das Dialog-Projekt

2023 werden an der Trabrennbahn die Bagger anrollen. Dann entsteht am Bärenkamp ein 15 Hektar großes Wohnquartier. Das Team der Stadtverwaltung will im Vorfeld möglichst viele Meinungen einholen und in die Planung einbeziehen.

Erste Bürgerveranstaltung findet am 3. April um 19 Uhr im Tribünenhaus der Trabrennbahn statt. Ab jetzt kann schon zum Projekt-Logo abgestimmt werden.

Knapp eine Stunde hat das Pressegespräch zur Vorstellung des Wohnquartiers Trabrennbahn gedauert. In dieser einen Stunde wurden vier Wörter gefühlt hundert Mal sehr akzentuiert in den Raum geworfen: "Dialog", "Transparenz", "Beteiligung", "Chance". Die Verwaltungsspitze hat u.a aus dem recht rumpeligen Prozess zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatz ihre Schlüsse gezogen. Zwei zentrale: Die Bürger von Beginn an ins Boot holen. Und immer erklären, was gerade gemacht wird. Und genau das passiert jetzt auch. Geplant ist nämlich in Sachen Trabrennbahnareal noch gar nichts. Schließlich werden die ersten Bagger erst anrollen können, wenn der Trabrennverein am 1.1.2023 das Gelände offiziell an die Stadt übergibt. Und auch in Sachen Regionalplan, in dem die Fläche am Bärenkamp als Siedlungsbereich ausgewiesen werden muss, gibt es wohl erst in zwei Jahren Rechtsgültigkeit.

Was aber ganz klar ist: ab jetzt wird geplant. "Wir starten jetzt in den Planungsprozess, der bis 2021 abgeschlossen sein soll. Das ist eine lange Zeit, aber die werden wir auch brauchen", verkündete nun Dominik Erbelding, Geschäftsführer der städtischen Flächenentwicklungsgesellschaft Din Fleg. Und auch der wurde am Montag nicht müde zu betonen, wie wichtig es sei, dass Bürger, Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen. Denn, so Erbelding, das Projekt Wohnquartier Trabrennbahn böte "enormen Chancen für die Stadt". Das fängt schon mit der Größe des Areals an: Die zu bebauenden 150.000 Quadratmeter entsprechen der Größe von 21 Fußballfeldern, oder eben sechs Dinslakener Stadtparks. Die Lage in der Innenstadt, die Verkehrs-Anbindung, die Nähe zu Altstadt und Bahnhof, und der enorme Wohnraumbedarf in Dinslaken böten reichlich Potenzial und Chancen. Dazu kommt, dass das Areal der Stadt gehört. "Das ist eine einmalige Chance, unsere Vorstellungen von moderner Stadtentwicklung umzusetzen", freut sich Bürgermeister Michael Heidinger.

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Und auch hier weiß Dominik Erbelding, auf welche Aspekten er die Betonung legen muss. Das Areal böte Platz für 400 bis 600 Wohneinheiten, "vor allen Dingen für bezahlbaren Wohnraum." Wer daraus jetzt ableiten sollte, dass aus dem ehemals als "Seequartier" skizzierten Projekt ein großes Sozialwohnquartier wird, der irrt natürlich. Wie groß der Anteil des "bezahlbaren Wohnraums" tatsächlich wird, und wie ebendieser definiert ist, steht noch in den Sternen. Unklar ist auch noch, was neben den Wohneinheiten, im dann klimaneutralen, altersgerechten und altersdurchmischten Quartier zu finden sein wird. Denn modernes Wohnen beinhaltet ja mehr als nur das Wohnen. Eine Kita, soziale Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten - alles denkbar.

Aber es ist eben noch zu früh, wirklich konkret zu werden. Gut ist aber zweifelsohne, dass die Bürger sich jetzt, da noch keine Pflöcke eingeschlagen sind, einbringen können. Wie sie das machen können? Sie können am 3. April um 19 Uhr ins Tribünenhaus der Trabrennbahn kommen. Da läuft dann die erste Bürgerveranstaltung zum Wohnquartier. "Da möchten wir die ersten Schritte erklären und den Bürgern die Frage stellen, was ihnen bei der Umsetzung des Projekts wichtig ist", skizziert Dominik Erbelding.

Dazu können alle Dinslakener auch jetzt schon abstimmen, unter welchem Logo das Projekt laufen soll. "Auf www.din-fleg.de/logoabstimmung stehen drei Logoversionen, über die abgestimmt werden darf. Bei der Bürgerveranstaltung kann man auch noch abstimmen, da verkünden wir dann auch das Ergebnis. Dazu planen wir Newsletter, interaktive Foren, ein Bürgerforum, Werkstattgespräche und Flyer", so Erbelding. Seine Din Fleg wird in Sachen Wohnquartier Trabrennbahn den Hut aufhaben. "Es kann sein, dass wir uns hier und da fachliche Unterstützung von außen holen. Ansonsten bleibt alles unter dem Dach der Stadt", machte Bau- und Planungsdezernent Thomas Palotz klar. Und eine Sache musste er dann auch noch mal betonen: "Wir werden die Dinslakener nicht vor vollendete Tatsachen stellen."

(Niederrhein Verlag GmbH)