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Absenkung auf Innenhafen-Niveau soll Beekstraße & Co. zum Szenequartier machen: Ans Wasser – Altstadt wird tiefer gelegt

Absenkung auf Innenhafen-Niveau soll Beekstraße & Co. zum Szenequartier machen : Ans Wasser – Altstadt wird tiefer gelegt

Stararchitekt Noman Forster hat unter dem Eindruck der jüngst zu Ende gegangenen, äußerst erfolgreichen 36. Duisburger Akzente seinen Masterplan nachgebessert. Zur Belebung der Altstadt soll Wasser her!

Stararchitekt Noman Forster hat unter dem Eindruck der jüngst zu Ende gegangenen, äußerst erfolgreichen 36. Duisburger Akzente seinen Masterplan nachgebessert. Zur Belebung der Altstadt soll Wasser her!

Die Akzente haben es vorgemacht: Die Duisburger Altstadt rund um die Beekstraße lässt sich spielend beleben. Zahlreiche Projekte der freien Szene sorgten allabendlich für Zulauf, ungestört konnte die Duisburger Bohème bis tief in die Nacht feiern. Anwohner wurden nicht gestört — es gibt ja kaum noch welche.

Ideale Voraussetzungen also, um die heruntergekommene Einkaufsmeile zum neuen Szenetreff aufzubauen. "Dazu fehlt der Altstadt nur noch eines", erklärt Kulturdezernent Thomas Krützberg, nämlich: "Wasser". Wer in Duisburg ausgehe, wolle einfach auf Wasser schauen, so der Kulturdezernent. Als Beispiele nennt er den Innenhafen und den Hafenstadtteil Ruhrort. Man habe sich deshalb noch während der laufenden Akzente mit Stararchitekt Noman Forster ins Benehmen gesetzt. Der Masterplaner schlägt einen Stichkanal vom Innenhafen durch die Tibistraße bis kurz vor die Beekstraße vor. Finanziert werden soll das Projekt mit Landes- und EU-Mitteln, Bauminister Michael Groschek soll bereits entsprechende Zusagen gemacht haben.

Bleibt nur eine Schwierigkeit: Die Duisburger Altstadt liegt relativ hoch über dem Innenhafen. Zur Lösung des Problems konkurrieren derzeit zwei Vorschläge: Ein Pumpwerk, das Wasser aus dem tieferen Innenhafen in den Altstadt-Kanal befördern würde, so ähnlich wie an der Kläranlage Alte Emscher am Alsumer Berg. Favorisiert wird jedoch, als auf die Dauer kostengünstigere Lösung, die Absenkung der Altstadt. Wie schon bei der Hafenabsenkung in den 50er Jahren sollen durch gezielten Kohleabbau in rund siebenhundert Metern Tiefe quasi kontrollierte Bergschäden herbeigeführt werden, welche die Altstadt auf das Niveau des Innenhafens herabsenken würden. Die Maßnahme würde sich durch die abgebaute Kohle praktisch selbst finanzieren, und außerdem: "Mit dem Förderturm bekämen wir dann ein weiteres strahlkräftiges Markenzeichen für Duisburg", freut sich DMG-Chef Uwe Gerste, "dann brauchen wir uns in Zukunft für unsere Plakatmotive auch nicht mehr in Essen zu bedienen."

(Niederrhein Verlag GmbH)