Bildungsprogramm für Kindergärten : Modellprojekt zur Inklusion

Inklusion ist in aller Munde. Doch die Praxis bleibt schwierig. Vor allem, wenn in der Kita nicht nur behinderte Kinder integriert werden sollen, sondern auch ausländische und sozial benachteiligte Kids.

Das Berufskolleg Vera Beckers wagt jetzt ein Modellprojekt.


"Die UN-Konvention besagt, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf volle Teilnahme an der Gesellschaft hat", zitiert Pädagoge Hayo Dütemeyer die Zielsetzung der deutschen Unesco-Kommission. Das bedeutet für die Krefelder Kindergärten ganz konkret: Alle Kinder sollen gleichermaßen gefördert werden, gemäß ihrer jeweiligen Individualität. Keine leichte Aufgabe für die Erzieherinnen. Denn die Vielfalt ist groß: manche Kinder sprechen kein Deutsch, andere leiden unter einem körperlichen Gebrechen, wieder andere sind geistig behindert, weitere stammen aus unterprivilegierten Verhältnissen. Wie soll man mit dieser Vielfalt umgehen?


"Wir bieten im neuen Jahr einen Aufbaubildungsgang an", erklärt Dütemeyer, der am Berufskolleg Vera Beckers die entsprechende Abteilung leitet. Teilnehmen kann jede Erzieherin, die bereits an einer Einrichtung arbeitet und sich mit dem Aufgabenfeld Inklusion vertraut machen möchte.


Dazu gehört zunächst, körperliche oder geistige Behinderungen einordnen zu können. Dazu gehört aber auch die Kenntnis unterschiedlicher Lebenswelten. Nicht zuletzt lernen die Teilnehmerinnen die psychologische Entwicklung der Kinder kennen.


"Eine solche Weiterbildung muss vom Arbeitgeber unterstützt werden", unterstreicht Dütemeyer. Denn sie hat nur Zweck, wenn die Teilnehmerin ihr erworbenes Wissen in die Kitaarbeit hineintragen und ihre Kollegen entsprechend anleiten kann.


Die Teilnahme am Kurs, der im Februar 2017 startet und eineinhalb Jahre dauert, kostet nur 50 Euro. Der Effekt auf das gesellschaftliche Klima hingegen ist zweifellos hoch.
Information und Beratung:
duetemeyer@bkvb.de
www.bkvb.de
Tel.: 62 33 80.