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Krefeld: Immer mehr Hauptschüler ohne Abschluss

Krefeld : Immer mehr Hauptschüler ohne Abschluss

Viele Schulabgänger verlassen die Schule ohne Abschluss, das zeigt jetzt eine Studie des Deutschen Caritasverbands.

Die Zahl der Schüler ohne Hauptschulabschluss nimmt immer mehr zu — in Krefeld ist sie im Vergleich zu 2013 von 7,3 auf 8 Prozent gestiegen — und damit stärker als im Bundes- und Landesdurchschnitt. Das geht aus der seit 2009 jährlich durchgeführten Caritas-Studie zu Bildungschancen in Deutschland hervor. Bundesweit stieg die Quote von 5,6 auf 5,7 Prozent, in NRW nahm sie von 5,5 auf 6 Prozent zu.

Laut den Ergebnissen der Studie haben die sozioökonomischen Bedingungen den größten Einfluss auf die Quote der Schulabgänger. Dazu gehören unter anderem die Arbeitslosenquote und der Anteil der Förderschüler, der in Krefeld von 4,5 auf 4,4 Prozent leicht gesunken ist, während die Arbeitslosenquote mit 11,2 Prozent unverändert blieb.

"Es muss unser aller Anliegen sein, die Zahl der Schüler ohne Abschluss zu minimieren. Das ist allein schon im Interesse der jungen Menschen dringend geboten. Denn wer die Schule ohne Abschluss verlässt, hat deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz und somit eine schlechtere berufliche Perspektive — Armuts‧prävention fängt mit einem Schulabschluss an", sagt Hans-Georg Liegener, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Krefeld.

Um gemeinsame Lösungen zu finden sei, eine erfolgreiche Kooperation von Politik, Schulen, Arbeitsamt und Wirtschaft ganz entscheidend. Ähnlich sieht das der Aachener Diözesan-Caritasdirektor Burkard Schröders: "Eine Schlüsselerkenntnis der Studie ist, dass es Wendungen zum Positiven geben kann, wenn die Akteure aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Wirtschaft eng zusammenarbeiteten. Ich appelliere daher an den politischen Willen und die Kooperationsbereitschaft vor Ort, um Bildungschancen junger Menschen zu verbessern".

Für die Studie wurden die Zahlen der amtlichen Statistik zu den Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss ausgewertet. Die aktuellen Daten beziehen sich auf das Jahr 2014.

Alle Zahlen der Studie und weitere Informationen: www.caritas.de/Bildungschancen