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Interview mit Kerstin Abraham: „Frauen brauchen Erfolgsgeschichten“

Interview mit Kerstin Abraham : „Frauen brauchen Erfolgsgeschichten“

Seit gut einem Jahr existiert das Krefelder Netzwerk „Leading Ladies in Town“ (LLiT). Der Extra-Tipp sprach mit Gründungsmitglied Kerstin Abraham über die Beweggründe, Entwicklung und die Visionen der Initiative.

Welchen Anlass gab es überhaupt, ein Netzwerk für beruflich erfolgreiche Frauen in Krefeld zu gründen?

Abraham Gründe gibt es viele. In Krefeld ohnehin. Denn unsere Stadt zählt zu den 20 Städten mit der niedrigsten Frauenerwerbsquote. Die sehr geringe Frauenerwerbstätigkeit in Krefeld verstärkt auch den Fach- und Führungskräftemangel auf dem Krefelder Arbeitsmarkt. Und genau darum will sich LLiT kümmern.

Aber LLiT versteht sich nicht als Arbeitsplatzvermittler?

Abraham Nein. Aber natürlich nutzen wir unser Netzwerk auch, um ambitionierten Frauen eine Plattform zu geben. Vielmehr geht es aber darum, dass wir Frauen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, die einen nächsten Karriereschritt planen oder beispielsweise nach der Elternzeit wieder einsteigen möchten, unter die Arme zu greifen. Im Weiteren richtet sich LLiT insb. an Unternehmen und deren HR-Verantwortliche, um gemeinsam zu schauen, wie wir mehr Frauen in Führungsfunktionen bringen

Wie sieht diese Unterstützung  in der Praxis aus?

Abraham Zunächst einmal müssen wir feststellen, dass wir in Krefeld sehr viele top-qualifizierte Frauen haben. 50 Prozent aller Abiturienten sind weiblich. Und auch die Abschlusszahlen der Hochschule unterstreichen dies. Wir als „Leading Ladies“ wollen diese jungen Frauen motivieren. Dies ist gar nicht so einfach, wie es oft scheinen mag. Frauen brauchen Bilder und Erfolgsgeschichten. Diese können eine Wirkung entfachen. Aus diesem Grund präsentiert sich unser Netzwerk, zeigt starke Frauen und ihre Geschichten. Unser Motto ist „Be brave, nicht brav“.

Wo steht die Initiative denn ein Jahr nach der Gründung im Oktober 2021?

Abraham Zu Beginn waren wir vier Frauen, heute besteht das Netzwerk aus über 170 Personen. Übrigens auch einigen Männern, die uns sehr unterstützen. Wir haben in diesen ersten Monaten die Nähe zu den Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft gesucht. Mit Erfolg. Im kommenden Jahr wollen wir unser Mentoring-Programm in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein und der Unternehmerschaft starten. 

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Worum geht es dabei?

Abraham Es handelt sich um eine Art Patenschaftsmodell, welches die Chancen der jungen Frauen verbessern soll. Der Mentor ist Unterstützer, Multiplikator und Vernetzer sowie Ansprechpartner und Ratgeber in allen beruflichen Fragen.

Mal ehrlich: Wir bei „LLiT“ jede Frau aufgenommen?

Abraham Es geht darum, dass wir Frauen mit Ambitionen finden wollen. Dies können Studentinnen und Auszubildende sein, Führungsnachwuchskräfte, Fachkräfte, Führungsfrauen und Berufsrückkehrerinnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Krefeld noch viele fantastische Frauen haben, die führen wollen und können.

Führen Frauen eigentlich anders?

Abraham (lächelt) Ja, schon. Und da geht es nicht um besser oder schlechter, sondern um anders. Und anders bedeutet einfach Vielfalt. Und genau die ist wichtig.

Alle Infos rund um „LLiT“ finden Sie auf www.llit-krefeld.de