1. Krefeld

Denkmalstiftung würdigt HdS

Denkmalstiftung würdigt HdS

In diesen Tagen erhält Hansgeorg Hauser vom Förderverein Haus der Seidenkultur Paramentenweberei Hubert Gotzes eine Bronzetafel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Auf der Tafel steht der Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Glücksspirale“. Die Stiftung Denkmalschutz hebt die Restaurierung des HdS als „vorbildlich“ hervor. Beim Haus der Seidenkultur Stiftung insbesondere für die Dachdeckerarbeiten am Haupthaus und an den Flügeln des denkmalgeschützten Museumsgebäudes 30.000 Euro zur Verfügung.

Das HdS verkörpert anschaulich Krefelds Geschichte als Stadt der Textilherstellung und Seidenweberei. Hier gründete Hubert Gotzes, ein Paramenten-, Paramentenstoff- und Fahnenfabrikant, seinen Betrieb am Westwall. Als das Unternehmen florierte, wurde das Gebäude zu klein und Gotzes kaufte 1908 ein Haus in der Luisenstraße. Den giebelständigen, zweigeschossigen Putzbau hatte vierzig Jahre zuvor der Seidenwarenfabrikant Gottfried Diepers in ein bestehendes Straßenensemble einpassen lassen. In der Fassadengestaltung ist der Bau unauffällig – Putzquaderung im Erdgeschoss, Hochrechteckfenster, floraler Stuck als Verzierung des Geschossfrieses und eine verzierte Traufzone. Nur der Eingangsbereich ragt aus der Flucht leicht hervor. Im Inneren sind das originale Treppenhaus mit floralem Bodenfliesendekor und die aufwendige Holztreppe erhalten. Da das Handweben besondere Anforderungen an die Belichtung des Gebäudes stellte, schließt sich an das Vorderhaus ein schmalerer, langer Websaal mit extra großen Fenstern in Richtung Süden an.

Der Websaal bedeutete eine neue Arbeitsorganisation, mit der die Weberei in Heimarbeit abgelöst wurde. Dieneuen Fabriken konnten kostbare Gewebe auf hochtechnisierten, Jacquard-Handwebstühlen fertigen. Gotzes war auf die Herstellung von mit Gold- und Silberfäden durchwirkten Stoffen für kostbare Paramente spezialisiert. Nach dem Tod des letzten Webers 1989 wurde der Geschäftsbetrieb eingestellt. Seit 2000 betreut der Förderverein Haus der Seidenkultur Paramentenweberei Hubert Gotzes das Gebäude. In dem dort eingerichteten Museum stehen die acht hölzernen Webstühle original an ihren historischen Plätzen und werden bei Vorführungen noch einmal in Betrieb genommen.

Das Haus der Seidenkultur mit den seltenen Webstühlen gehört zu über 380 Projekten, die die Stiftung dank Spenden und Lotto-Mitteln allein in NRW fördern konnte.

(StadtSpiegel)