1. Krefeld

Technisches Verständnis wecken: Pfiffige Kids bauen Roboter

Technisches Verständnis wecken : Pfiffige Kids bauen Roboter

Roboter reagieren eigenständig auf Farben, können bohren und fahren. Erbauer und Programmierer sind Krefelder Kinder.

Der Blick in den Arbeitsraum des Katholischen Forums an der Felbelstraße bereitet wahre Freude:


Zehn Kinder zwischen 8 und 14 Jahren sind so intensiv mit elektronischen Basteleien, Kabelverknüpfungen und Programmierungen am PC beschäftigt, dass sie fast noch das Mittagessen vergessen.


Das Ergebnis ihres unermüdlichen Schaffens ist erstaunlich: auf dem Tisch reihen sich kleine Roboter mit unterschiedlichen Funktionen: der eine dreht selbstständig einen Bohrer wie im Bergbau, der andere trägt Lasten wie im Logistiklager.


"Dieser hier ist mit einem Farbsensor ausgestattet", verweist Johannes Herfurth auf ein Roboterauto, das auf dem Fußboden zwischen schwarzen Linien munter hin und her kreist. "Immer wenn er auf eine schwarze Linie stößt, dreht er eigenständig um", erklärt der Diplom-Geograf, der hier die Kinder anleitet.


Herfurths Umgang mit den Kindern ist betont locker: Auf der Brust trägt er ein Schildchen mit seinem Vornamen. Entsprechend wird er von den Kids geduzt. Kurse zur Robotertechnik gibt Herfurth auch in Schulen. Überdies ist er Projektleiter einer Einrichtung, die Baukästen zur Robotertechnik für die Kurse zur Verfügung stellt.


Rund 70 bis zu 500 Anleitungsschritte kann ein solcher Baukasten beanspruchen. Die Kinder blättern dazu aber keine Prospekte auf, sondern rufen die Anleitung am Laptop ab. Auf dem Bildschirm stellen sich die Vorgaben anschaulich in 3D dar.


"Das funktioniert nicht richtig", hält Tristan sein halbfertiges Roboterteil hoch, das aus mehreren Lego-Steckteilen besteht. Herfurth nimmt das Teil prüfend in die Hand. "Der Abstand ist verkehrt", befindet der Fachmann und weist auf die Achsen. Tristan macht sich sofort daran, den Fehler zu beheben. Herfurth ist da bereits bei zwei Jungs, die an einem anderen Laptop ihren Roboter programmieren. "Der fährt nur im Kreis", klagen sie. "Dann habt ihr das falsche Programm ausgewählt", korrigiert der Kursleiter.


Hintergrund des ganzen Kurses, den das Katholische Forum auch im Herbst wieder anbieten wird, ist die Förderung des technischen Verständnisses der Kinder. Die sogenannten "Mint"-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturkunde, Technik) werden seit einiger Zeit auch in den Schulen verstärkt gefördert, nachdem sie in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurden. Das führte zu einem Nachwuchsmangel in technischen Berufen und Studienfächern. Nun wird in der Bildungspolitik gegengesteuert. Wie man in diesem dreitägigen Ferienkurs beobachten kann, offenkundig zum großen Spaß der Kids. Und stolz auf ihr Ergebnis dürfen sie auch sein.