Aktion der Flachsmarkt AG : Kanaldeckel mit historischen Motiven
Krefeld-Linn In unserer Zeit der Globalisierung wird die Rückbesinnung auf lokale Tradition zur Identitätsstiftung immer wichtiger. Die Flachsmarkt AG hat eine pfiffige Aktion gestartet.
„Mit der Gießerei mussten wir schon ein paar Verhandlungsrunden führen“, bemerkt Flachsmarkt-Organisator Alexander Raitz von Frenz. Denn die Idee, 60 Kanaldeckel mit historischen Motiven Linns zu gießen, erschien dem Unternehmen zunächst wenig lukrativ. Die Gießerei ist anders dimensionierte Aufträge gewöhnt.
Zumal jedes der vier Motive auf nur jeweils 15 Kanaldeckel gegossen werden sollte, um die Vielfalt zu gewährleisten.
Aber schließlich klappte es doch. Seit Ende des Jahres tauscht nun die Stadt Krefeld die hässlichen Beton-Standardkanaldeckel in der historischen Altstadt von Linn gegen die so schön gestalteten gusseisernen Deckel aus. Bis Juni will der Kommunalbetrieb damit fertig sein.
Wenn sich die Passanten in Linn die neuen Kanaldeckel also einmal genauer betrachten, entdecken sie vier alte Siegel. Das Linner Siegel stammt aus dem Jahre 1591. Es zeigt einen Torturm, der mit drei Zinnen gekrönt ist. Zeichen für die Landesburg, in deren Schutz die Stadtanlage lag. Die Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln stellen drei Wappenschilde dar mit schwarzem Kreuz auf silbernem Feld.
Die weiteren drei Siegel sind sogenannte Schöffensiegel, stammen also aus dem Linner Gerichtswesen und dienten der Besiegelung von Urkunden.
Das älteste Siegel stammt aus dem Jahre 1344 und zeigt in einem Ritterschild die Hälfte des Klevischen Wappens sowie einen Löwen. Alexander Raitz von Frenz hatte die Siegel digitalisiert und der Gießerei zur Erarbeitung der Gussvorlage übermittelt.
Die Kosten von 24.000 Euro bestreitet die Arbeitsgemeinschaft aus den Erlösen des Flachsmarktes. Diese sollen laut Vereinssatzung stets in die Stadt zurückfließen. Beteiligt an der Kanaldeckelaktion sind die Stadt Krefeld und die NGN Netzgesellschaft Niederrhein.
