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Krefeld (red).: Landwirte starten Öko-Projekt

Krefeld (red). : Landwirte starten Öko-Projekt

Krefelder Bürger können Bienen-freundliche Blühstreifen anlegen lassen und neuerdings sogar selber ein Stück Ackerland bewirtschaften.

Bienen und Insekten darben. Um rund 75 Prozent ist der Bestand in den letzten 30 Jahren zurückgegangen. Das ergab eine Studie des Krefelder Entomologischen Vereins, mit dem dieser bundesweit bekannt wurde. Blühstreifen an unseren Feldern sind ein wirksames Gegenmittel. Diesen Gedanken verwandelten die Hülser Landwirte Jürgen und Thomas Vennekel im vorigen Jahr zu einer pfiffigen Idee: Unter dem Motto „Krefeld blüht” bietet die umweltbewusste Familie Patenschaften für Blühflächen auf ihren Feldern an. Für 50 Cent pro 100 qm und Jahr können Privatleute oder Firmen, die sich für den Erhalt der ökologischen Vielfalt einsetzen möchten, für eine solche Blühfläche die Patenschaft übernehmen (40 Cent für 500 qm; 30 Cent für 1000 qm). Als Dankeschön erhalten sie auch eine Patenschaftsurkunde.

Mitten in der Corona-Krise hat Familie Vennekel nun ein neues Öko-Projekt gestartet. Es heißt „Krefeld wächst” und ist ebenfalls am Puls der Zeit. Haben doch immer mehr Menschen das Bedürfnis nach einem eigenen Garten, einem eigenen Stückchen Land, auf dem sie Gemüse und Kartoffeln ziehen können. Sie wollen wissen, wo ihr Gemüse herkommt und was „drin” steckt. Nun, seit Neuestem bieten Jürgen und Thomas Vennekel einen eigenen Gemüsegarten an. Vor den Toren von Hüls kann nun jeder Interessent eine Parzelle von 40 qm mieten (39.90 Euro/Monat). Das Interesse ist bereits groß: „Circa 50 Anmeldungen haben wir bis jetzt”, freut sich Jürgen Vennekel. „Sonntag hatten wir eine kleine Infoveranstaltung am Feld, die auch sehr gut besucht worden ist“. Offenbar „zündet” die Idee.

Ungewöhnlich dabei ist der Umstand, dass kein Pächter ein versierter Gärtner sein muss. Denn dies unterscheidet das Projekt vom klassischen Schrebergarten: 85 Prozent der Parzelle wird von der Familie Vennekel selbst bebaut: Mit ihrer Sachkenntnis pflanzen die Profis Möhren und Porree, Kopfsalat und Kohlrabi, Blumenkohl und Rotkohl oder auch Spinat und Kartoffeln an. Insgesamt rund 20 Gemüsesorten. Überdies ist auch für die professionelle Bewässerung gesorgt.

Nur die restlichen 15 Prozent der Fläche soll dann der Pächter selbst bepflanzen. Und sich zudem auch um die Pflege der Gesamtfläche kümmern. Schließlich möchte man auf seiner eigenen Scholle auch arbeiten.

Sechs Monate dauert die Pachtzeit. In dieser Zeit sind Bewegung an der frischen Luft und stets frisches Gemüse der Lohn für die regelmäßige Pflege. Nicht zuletzt zählt für die Initiatoren der Umweltaspekt: „Die gesparten Transportwege helfen der Umwelt”. In Zeiten des Klimawandels kein schlechtes Argument.

Interessenten können sich auf der Homepage der Familie Vennekel näher informieren: www.krefeld-wächst.de