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Entscheidung über Gestaltung der Außenanlage der neuen Edeka Rhein-Ruhr Zentrale in Moers: Es grünt um Edeka

Entscheidung über Gestaltung der Außenanlage der neuen Edeka Rhein-Ruhr Zentrale in Moers : Es grünt um Edeka

Edeka Rhein-Ruhr plant den Bau einer neuen Zentrale inkl. Einzelhandel an der Rheinberger Straße in Utfort. Für die Gestaltung der 3,4 ha großen Außenanlage wurde ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben.

Der Gewinnerentwurf überzeugte mit einer hohen Aufenthalts- und Nutzungsqualität für Mitarbeiter und Anwohner.

Die Aufgabe lautete, eine vielfältig nutzbare Grünanlage zu schaffen, die sich in die benachbarte Fläche einfüge und von den Edeka-Mitarbeitern, den Besuchern aber auch den Anwohnern genutzt werden könne. Sie solle zum Spazieren und Verweilen einladen. Die Wege sollten den Zugang zum geplanten Nahversorgungszentrum sichern.

Am Montag, 11. Juni, wurde der Sieger des mit 11.000 Euro dotierten Preises im großen Sitzungssaal der Stadtverwaltung Moers bekannt gegeben: Der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung aus Schwalmthal und Müller+Partner Landschaftsarchitekten aus Willich habe die Jury auf ganzer Linie überzeugt, wie Christian Jürgensmann vom Gestaltungsbeirat der Stadt Moers erklärte. Neben der gelungenen Repräsentation Edekas füge sich die Anlage gut in ihre Umgebung ein, "ohne dass Nachbarn 'Was habt ihr mir hier vor die Tür gesetzt' aufschreien müssten." Auch die Verbindung zwischen den Gebäuden und dem Außengelände sowie das Regenwassermanagement beurteilte die Jury als sehr gelungen.

Die Idee im Detail: Die Grünanlagen umfassen wie eine Klammer die Bebauung im Norden und Süden. Die Parkbereiche sind über zahlreiche Wege mit dem Zentrum verbunden. So entstehen neben einem Hauptrundweg viele verschiedene Wegeführungen, die ein lebendiges Parkerlebnis ermöglichen. Der bereits vorhandene Röhrenweg (entlang der Rohrtrasse) samt Wäldchen fügt sich nahtlos in das Konzept ein. 200 Bäume heimischer Art müssten neu gepflanzt werden. Es entstehen viele Aufenthaltsplätze. Im Süden ist eine großzügige Teichanlage ("Utforter See") geplant. Für die Mitarbeiter soll es zudem eine Terrasse an der Kantine und einen Pausengarten geben. Ob Letzterer von den Kunden mitgenutzt werden könnte, sei noch offen. Auch zur Rheinberger Straße hin soll das Areal sowohl im nördlichen als auch im südlichen Teil "eine Adresse" werden. Ein Blütenhain wirke einladend und ein Uhrenturm am südlichen Eingangspunkt könnte als Treffpunkt fungieren.
Am Verwaltungsgebäude solle es zudem einen Lärmschutz (27 bis 30 Meter lang, zwei Meter hoch) geben, die hügelige Landschaft werde diesen noch verstärken.

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Eine 1:1-Umsetzung des Siegerentwurfes wird es nicht geben. "Es wird kein Entwurf so gebaut, wie er an der Wand hängt", so Jürgensmann. Die Nachbarn und der städtebauliche Vertrag würden noch Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung nehmen, der Entwurf werde "als Basis dienen". Auch müsse geklärt werden, wo es Einsparungspotenzial geben könnte, so stehe der im Entwurf vorgesehene Kinderspielplatz und der Steg, der über den Teich führen soll, zur Diskussion.

Sowohl Stadt als auch Edeka sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Wettbewerbs. Auch für Anwohnerin Karin Walter, die als sachkundige Vertreterin der örtlichen Bürgerinitiative in die Entscheidungsfindung einbezogen wurde, ist der Siegerentwurf Favorit gewesen. Sie begrüße die Pufferzonen aus Büschen und Wasserfläche zwischen den Anwohnergärten und der Bebauung. Auch dass der Röhrenweg erhalten bleibe, sei ein Pluspunkt, da er stark von Radfahrern frequentiert werde. Aber der Verkehr sei und bleibe Thema. Jetzt schon ginge es auf der Rheinberger Straße zu bestimmten Zeiten nur schleppend voran. "Wie soll das erst in Zukunft aussehen", fragt sie. Das Verkehrskonzept sei mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW abgestimmt, entgegnet Peter Meis, Abteilungsleiter Edeka Rhein-Ruhr, das Ampelkonzept an der Rheinberger Straße werde überarbeitet. Karin Walter bleibt skeptisch: "Die entstehende Verkehrssituation halte ich noch nicht für gelöst", gibt sie zu bedenken.