1. Moers Niederrhein

Das Park-Modell steht schon...

Das Park-Modell steht schon...

Dinslakens Skater, Inliner und BMXer können sich freuen. Am PDS-Park kann wohl in Zukunft auf neuen und vernünftig geplanten Street-Obstacles gefahren werden.

Ein gutes Beispiel, wie man es nicht macht, ist am Abenteuer-Spielplatz in Lohberg zu bestaunen. Da wurde vor einigen Jahren ein „Skatepark“ hingezimmert, der seinen Namen eigentlich nicht verdient. Denn wirklich skaten kann man den sonderbar angelegten Street-Parcours und die Mini-Ramp, die eigentlich keine ist, nicht wirklich. Durch die Miniramp führt eine Art Weg inklusive Kanten am Übergang zu den beiden Rampenseiten und die kantigen Street-Obstacles können aufgrund fehlender Anlaufflächen schlicht und ergreifend nicht mit Schwung angefahren werden. Hätte man bei der Planung der Anlage die hiesige Skateszene vernünftig mit eingebunden - es wäre ein gutes Stückchen weniger Geld in den Lohberger Sand gesetzt worden.

Das Park-Modell steht schon...

Beim PDS-Park an der Eishalle will man es besser machen. Und so hat Jugendpfleger Simon Bleckmann, seit vergangenen Sommer bei der Stadt in Amt und Würden, das Prestige-Projekt - ein neuer Street-Skatepark am „Park der Sonne“ - in die Hand genommen und voran gebracht. Der Rat hat im vergangenen Frühjahr die Neuplanung der PDS-Anlage beschlossen. Bleckmann hat recherchiert, hat Skateparks in anderen Kommunen begutachtet, hat sich Meinungen und Angebote reingeholt. In Gesprächen mit der PDS-Crew um Mirko Neuhaus war schnell klar, „dass es eher ein Street-Park mit Treppen, Geländern und kleinen Rampen werden soll“, so der städtische Jugendpfleger.

Vergangene Woche kam nun eine bunt gemischte Truppe am PDS zusammen und machte das, was man in Dinslaken vielleicht schon viel eher hätte machen sollen: Skater, Inliner, BMXer und Skatepark-Planer- und -Bauer saßen zusammen, tauschten Ideen aus und erarbeiteten ein erstes Modell. Ein Modell, das Orientierung schafft und auf dessen Grundlage nun die weiteren Schritte geplant werden.

Mit im Boot sitzt die Firma Landskate aus Köln. Geleitet wurde der Workshop von Veith Kilberth. Und der ist in der Szene kein Unbekannter. Kilberth hat nicht nur schon 30 Jahre Skate-Erfahrung auf dem Buckel. Er war selber Skate-Profi mit eigenem Deck bei Think Skateboards, einer großen amerikanischen Skate-Firma. Heute leitet er die Agentur „Fine Lines“, die Unterstützung bei der Planung von Skateparks bietet. Der Mann weiß also, was er tut und plant. Das sorgt für Vertrauen bei der hiesigen Szene. Und so kamen vergangenen Donnerstag fast 20 junge und schon etwas ältere Menschen am PDS zusammen, die Planungen voran zu bringen. Nach vielen konstruktiven Stunden stand ein Modell aus Styropor und Knetmasse. „Und damit schon eine ziemlich konkrete Vorstellung, wie der Park mal aussehen kann“, freute sich Simon Bleckmann über das konstruktive Meeting. „Die Jungs und Mädels hatten ganz konkrete Pläne und Ideen. Und die hat Veith Kilberth und der Landschaftsarchitekt, der sich mit dem Bau von Skateparks auskennt und mit dabei war, dann in dieses Modell gegossen“, so Bleckmann.

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Viel Wert legt Bleckmann bei der Realisierung auf Qualität und Nachhaltigkeit. So soll der Betonpark aus einem Guss entstehen und wenig Angriffsfläche für Beschädigungen bieten. „Wir wollen jetzt etwas wirklich Vernünftiges auf die Beine stellen und einen Park bauen, der auch in 20 Jahren noch geskatet werden kann“, betont er.

Dass sowas nicht von heute auf morgen funktioniert, weiß er auch. Im Herbst, so hofft Bleckmann, geht der Park-Entwurf zur Beratung in die Ausschüsse. Vorher müssen noch etliche technische und planerische Details geklärt werden. Ein wenig Geduld ist also noch gefragt. Und genau diese Geduld bringen auch die hiesigen Skater mit. „Die sind allesamt total entspannt. Sie sind froh, dass sie mit ins Boot geholt wurden und freuen sich, wenn es denn wirklich klappt mit dem neuen Park.“ Klingt nach einer entspannten, fruchtbaren Zusammenarbeit von Skatern, Planern und Verwaltungsmitarbeitern. Für gute und konstruktive Ideen ist es halt manchmal nie zu spät...

(Niederrhein Verlag GmbH)