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MSV-Manager Ivo Grlic im Blickpunkt: Blick nach unten halten und konstant punkten

MSV-Manager Ivo Grlic im Blickpunkt : Blick nach unten halten und konstant punkten

Wir haben mit MSV-Sportdirektor Ivo Grlic über den Ligaauftakt, die Stimmung in der Truppe in Portugal, die anstehenden Vertragsgespräche und sein Verhältnis zu Chefcaoch Ilia Gruev gesprochen.

Am 23. Januar wird es wieder ernst für den MSV. Beim VfL Bochum steht dann das erste Ligaspiel nach der Winterpause auf dem Programm. Und ab dann gilt es für die Zebras, da weiter zu machen, wo sie mit dem Heimspielsieg gegen Dresden vor Weihnachten aufgehört haben. Ivo Grlic ist zuversichtlich, dass seine Truppe schnell wieder in der Spur ist, warnt aber auch davor, das Ganze als Selbstläufer zu betrachten. "Wir wollen möglichst schnell wieder Punkte einfahren um unser großes Ziel am Ende der Saison zu erreichen." Und das Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. "Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren, müssen immer von Spiel zu Spiel schauen, müssen konstant weiter punkten. Und wir dürfen nicht den Fehler machen und nach oben schielen", mahnt der Manager. Vielmehr gelte es, den Blick immer nach unten gerichtet zu halten. "Denn so eng war die Liga schon lange nicht mehr. Und vielleicht reicht es in diesem Jahr nicht, 40 Punkte zu holen." Das Schicksal von Würzburg und etlichen anderen Teams in der Vergangenheit gelte da als mahnendes Beispiel. "Das muss man im Kopf haben - ohne sich davon aber lähmen zu lassen", findet Grlic.

Sein Trainingslager-Fazit fällt ein mal mehr sehr positiv aus. "Wir trainieren hier jeden Tag bei Top-Bedingungen, sind bestens untergebracht, werden bestens versorgt." Die Sonne, der Tapetenwechsel, das Miteinander fernab der Heimat, die gute Stimmung in und um die Truppe - all das, glaubt Grlic, könnte ein Mosaikstein zum Klassenerhalt sein. Sein positiver Eindruck werde auch von den vielen Sponsoren, die mit an die Algarve gereist sind, bestätigt. "Die fühlen sich auch alle richtig wohl und sind begeistert, wie intensiv und gut die Truppe trainiert." Einer der Geldgeber, Stadiongesellschafter Ralf Pape, hat gestern beim gemeinsamen Essen eine Nichtabstiegsprämie für die Mannschaft ausgelobt. Hält die Mannschaft die Klasse, geht es auf Kosten von Pape und einiger weiterer Sponsoren im Sommer für drei Tage nach Mallorca. "Das ist ja überhaupt nicht selbstverständlich. Das rechnen wir ihm hoch an und sind sehr dankbar, dass er das macht", freut sich Grlic über die Unterstützung.

Bei gleich 16 Spielern stehen in den kommenden Wochen und Monaten Vertragsgespräche an. Dem Verhandlungsmarathon sieht Grlic gelassen entgegen. "Wenn wir die Klasse halten sollten, hätten die Spieler sich ja auch automatisch für weitere Aufgaben bei uns empfohlen. Wir sind immer in Gesprächen mit den Spielern. Und die Jungs wissen alle Bescheid, wie ihre Situation ist. Druck verspüren wir da nicht." Auch die Tatsache, dass die sehr guten Leistungen von Gerrit Nauber, Borys Tashchy, Moritz Stoppelkamp, Mark Flekken, Ahmet Engin, Dustin Bomheuer, Cauly Souza, Fabian Schnellhardt, Lukas Fröde & Co. Begehrlichkeiten bei anderen, höherklassigen Clubs wecken, bereiten dem Sportdirektor keine schlaflosen Nächte. "Klar kann es sein, dass uns im Sommer ein, zwei Spieler verlassen. Aber erstens muss das nicht sein und zweitens ist das ja auch eine Auszeichnung für unsere Arbeit, die wir hier machen." Zumal der MSV damit im Sommer erstmals seit vielen Jahren wieder in der Lage wäre, Transfererlöse mit seinen Spielern zu erzielen. Vielleicht geht aber auch gar keiner der Leistungsträger, betont Grlic: "Die Jungs fühlen sich sauwohl bei uns und identifizieren sich mit dem Verein. Das ist nicht selbstverständlich und beweist, dass wir hier alle zuletzt richtig gute Arbeit geleistet haben."

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Sehr zufrieden ist Grlic auch mit der Arbeit von Trainer Ilia Gruev und seinem Team. "Er macht hier mit seinem Team eine ganz hervorragende Arbeit und er entwickelt sich immer weiter." Rückblickend hat sich Grlics Entscheidung, Gruev zu installieren und auch nach dem Gang in Liga drei an ihm festzuhalten, als goldrichtig erwiesen. "Da gab es einiges an Gegenwind für mich. Aber wir haben auf ihn, auf Kontinuität und Nachhaltigkeit gesetzt - und der Erfolg hat uns recht gegeben." Überhaupt sei das Verhältnis zu Gruev ein ganz besonderes, betont Grlic. "Wir sind immer im engen Austausch. Zwischen uns passt kein Blatt." Klar sei ihm bewusst, dass Gruev nun auch auf dem Radar anderer Vereine sei. Aber auch da bleibt der Sportdirektor tiefenentspannt. "Auch das ist wieder ein Kompliment für unseren Verein. Aber Ilia identifiziert sich mit dem MSV und mit Duisburg und fühlt sich hier echt wohl. Das ist wichtig und sicher kein Nachteil für uns." Weit in die Zukunft blicken und über eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Gruev sinnieren, will Grlic aber gar nicht. "Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Aufgabe. Und das ist einzig und alleine der Klassenerhalt - alles andere ist erst mal egal."