1. Krefeld

Nach dem Diebstahl der zwei Hyazinth-Aras im Krefeld Zoo: Zoodirektor enttäuscht über Ermittler

Nach dem Diebstahl der zwei Hyazinth-Aras im Krefeld Zoo : Zoodirektor enttäuscht über Ermittler

Yvonne Wicht ist immer noch geschockt. "Für mich ist das eine Herzensangelegenheit", sagt die Revierpflegerin des Krefelder Zoos sichtlicht gerührt. "Das waren meine Beiden, jetzt sind sie weg und das tut einfach nur weh." Wicht war für die Pflege der beiden Hyazinth-Aras zuständig, die in der Nacht zu Montag aus ihrem Gehege im Tierpark gestohlen wurden.

Offiziell hatten die Tiere, die eine Leihgabe des Wuppertaler Zoos waren, keine Namen. Yvonne Wicht nannte sie jedoch Jorge und Martha.

Nach dem Diebstahl der zwei Hyazinth-Aras im Krefeld Zoo: Zoodirektor enttäuscht über Ermittler
Foto: Zoo Krefeld

Aras gehören zum Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommens. Sie zählen zu den besonders geschützten Arten. Der Handel mit ihnen ist nur unter strengen Auflagen mit den entsprechenden EG-Bescheinigungen der Naturschutzbehörden erlaubt, wie Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen erläuterte. Übrigens: Auf dem Schwarzmarkt wird für einen Ara rund 10 000 Euro bezahlt.

Der Leiter des Krefelder Zoos machte keinen Hehl daraus, dass er von den Ermittlungen der Krefelder Polizei und Staatsanwaltschaft enttäuscht ist. "Natürlich haben beide Behörden eine Menge Arbeit, aber beim Diebstahl von Tieren ist der Aufwand, der betrieben wird, nicht sehr groß", klagt Dreßen. So war es auch beim Diebstahl der Goldenen Löwenäffchen im Juli diesen Jahres, als "wir einen konkreten Hinweis hatten", wie Dreßen berichtete. Einem Händler aus Osteuropa wurden zweieinhalb Wochen nach dem Einbruch im Krefelder Zoo Löwenäffchen angeboten. Dreßen: "Man sagte uns, dass das Verfahren wegen zu geringer Beweislast eingestellt wurde."

Im Fall der nun entwendeten Aras laufen noch die Ermittlungen. Nicht nur deshalb wollte Dr. Wolfgang Dreßen keinerlei Auskünfte zu den Sicherheitsvorkehrungen im Krefelder Zoo geben. Er bestätigte jedoch, dass die Alarm- und Sicherheitsanlagen überprüft würden und es Überlegungen gibt, einen Sicherheitsdienst zu engagieren. Bei allen präventiven Maßnahmen, sei das 14 Hektar große Zoogelände jedoch nicht besser zu schützen. "Wir sind ein öffentlicher Raum und leicht auszuspionieren", weiß der Zoodirektor.

Fest steht bereits, dass es sich bei den Tätern um Profis handeln muss, die zudem über fundiertes Wissen im Umgang mit den Tieren verfügen. "Das war ein sanfter Diebstahl, es gab kaum Federspuren im Gehege. Die Täter wussten genau, wie sie die Tiere im Dunklen aus der Voliere cashen konnten."