1. Krefeld

Paukenschlag bei den Pinguinen

Paukenschlag bei den Pinguinen

Rick Adduono ist seit Dienstagmittag nicht mehr Trainer der Krefeld Pinguine. Der 60-jährige Kanadier beugte sich dem Druck der Öffentlichkeit und trat zurück. Er wird dem Verein jedoch weiter erhalten bleiben.


Der Druck auf die Verantwortlichen der Krefeld Pinguine wurde immer größer, nun mussten sie reagieren. Doch Trainer Rick Adduono kam ihnen zuvor - die Art und Weise überraschte. Gestern Mittag gaben die Schwarz-Gelben bekannt, dass sich Adduono von seinen Aufgaben als Cheftrainer aus freien Stücken zurückzog. Der Kanadier, der sechs Jahre lang die Mannschaft führte, wird dem Klub allerdings als Berater des Aufsichtsrates erhalten bleiben.

"Die zunehmende Kritik auch und besonders von Seiten der sogenannten "Edelfans" rund um den Businessbereich, nebst Gesängen im Stadion und teils sehr harter Kommentare in sozialen Medien sowie der Presse, hatten dem Trainer sichtlich zugesetzt. Letztlich kam er zu dem Schluss, dass ihm die Pinguine zu sehr am Herzen liegen und die Stimmung in und um Krefeld mit ihm an der Bande wohl nicht mehr zu beruhigen wäre", heißt es in der offiziellen Stellungnahme der Pinguine. "Wir müssen Rick Adduono dankbar sein für die gemeinsame, erfolgreiche Zeit. Er hat allen Respekt verdient", sagte Kapitän Daniel Pietta am Dienstag vor dem Abflug zum Deutschland Cup. Der Nationalspieler sieht im Trainerwechsel jedoch auch "eine große Chance für die Zukunft des Vereins. Die Zeit für einen Umbruch ist gekommen." Der Spielführer der Schwarz-Gelben weiß jedoch auch, dass "wir nicht von heute auf morgen zum Top 4-Team geformt werden können. In dieser Saison müssen wir irgendwie die Pre-Play-offs erreichen. Ab der kommenden Saison geht es dann ganz von vorne los."


Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Schulz zeigte sich nach intensiven Gesprächen mit dem 60-Jährigen betrübt über die Entscheidung. "Rick Adduono ist für mich der beste Trainer in der Geschichte der Pinguine. Ich zolle ihm für seine Arbeit, aber auch für seine jetzige Entscheidung, den allerhöchsten Respekt. Er ist ein wahrer Sportsmann und höchst integrer Mensch, der bei seiner gesamten Arbeit stets das Wohl der Pinguine als höchstes Gut im Blick hatte und hat. Ich verstehe seine Entscheidung und denke, ihm wurde nicht der Respekt entgegen gebracht, den er sich mit seiner tollen Arbeit über die Jahre verdient hätte. Auch und besonders menschlich gesehen ist sein Abgang ein großer Verlust und die Situation betrübt mich zutiefst. Er hinterlässt in jeder Hinsicht große Fußstapfen in Krefeld."

Heute werden die Pinguine ihren neuen Cheftrainer präsentieren. Nach Informationen des Stadt Spiegel wird dies der 35-jährige Franz-David Fritzmeier, der von 2005 bis 2007 als Stürmer das Trikot der Schwarz-Gelben trug, sein. Es wird für ihn die erste Anstellung als erster Mann hinter der Bande eines DEL-Klubs sein. Bislang arbeitete er als Co-Trainer der Kölner Haie.