1. Krefeld

Kulissen aus Video-Einblendung

Kulissen aus Video-Einblendung

Mit einer ungewöhnlichen Technik, die an Deutschlands Bühnen einmalig sein soll, überrascht das Stadttheater am Samstag sein Publikum.

Mit einer gewissen Dankbarkeit erinnern sich die Theatergänger noch an Kobie van Rensburgs Inszenierung der Oper „Figaros Hochzeit“. Nicht selten nämlich bereitet es Schwierigkeiten, das fließende Textband an der Bühnendecke zu verfolgen, um den Text zu verstehen. Deshalb kam der Opernprofi damals auf eine pfiffige Idee: Er ließ den Text direkt in die Bühnenkulisse hinein projizieren.

Am kommenden Samstag nun feiert seine Neuinszenierung der Rossini-Oper „Der Barbier von Sevilla“ in Krefeld Premiere. Da hat der Video-Virtuose sein Verfahren noch optimiert: „Mittels Videoprojektion eröffnen wir zwei Spielebenen“, verrät van Rensburg. Vor einer blauen Wand agieren die Sänger, über ihnen erblickt der Zuschauer auf einer zweiten Sichtebene die eingeblendete Kulisse. „Das Verfahren passt zur Handlung“, erläutert van Rensburg sein Konzept, „in unserer Oper geht es um Scheinexistenz.“

Die Geschichte selbst hat er in das Kolorit der 60er Jahre getaucht. „Deren Lebensgefühl passt zu der quirligen Musik Rossinis“, findet der Musikliebhaber und summt gleich die erste Melodie an: „Das ist eine wirkliche Gute-Laune-Musik“.

Im Gebrauch der Videotechnik sieht van Rensburg die Zukunft der Operninszenierung. „Der Zuschauer versteht alles“, sieht der Regisseur den Vorteil dieser Technik, „er kann ins Theater kommen, ohne vorher den Text zu kennen.“ Nicht zuletzt möchte der Theatermacher damit auch ein jüngeres Publikum ansprechen. „Zumal Rossinis Musik sehr gut für Jugendliche geeignet ist“.

Premiere ist am kommenden Samstag, 7. November, um 19.30 Uhr. Karten sind noch verfügbar.

Weitere Vorstellungen: 13., 15. (16 Uhr) November; 19. Dezember; 13. Januar; 14. Februar; 22. März.

Karten gibt es an der Theaterkasse, Tel.: 02151/805-125.

(StadtSpiegel)