1. Krefeld

Rad-Abenteuer: Mit leerem Akku gen Sonne

Rad-Abenteuer : Mit leerem Akku gen Sonne

Jörg Schmiedel fährt seit elf Wochen mit dem Fahrrad durch Europa. Nach seinem "Ritt" durch den Osten ist er trotz einiger Probleme mittlerweile in wärmeren Gefilden angekommen. Sein Ziel bleibt Amerika.

Der Akku ist leer....diese Tatsache musste Jörg Schmiedel auf seiner Abenteuerreise durch Europa bisher ein paar Mal feststellen. Nicht nur seine elektrischen Geräte gaben zwischendurch kurzzeitig den Geist auf, auch sein Körper brauchte eine Pause. "Schon beim ersten Zug nach Gdynia Ende September, der mich bloß 90 Kilometer weit transportierte, verspürte ich ein leichtes Schuldgefühl meinem Rad und meiner Sache gegenüber und das war beim Zug von Warschau nach Krakau nicht anders. Mir war es deshalb besonders wichtig, den Abschnitt von Ostrava nach Wien selber zu fahren.

Rad-Abenteuer: Mit leerem Akku gen Sonne
Foto: JS

Die Wettervorhersage prophezeite zwar kalte und nasse Tiefdruckgebiete, erlaubte es mir aber auf diese Weise mein Gewissenskonto zu füllen und Guthaben für den Zug nach Florenz anzusammeln", erzählt der xx-jährige. Und Osteuropa verabschiedete ihn auf seine ganz eigene Weise: kühl, nass und monoton. Doch mit dem Ziel Wien vor Augen und nach einem langen Telefonat mit der Mutter ließ sich auch diese "Durststrecke" überbrücken.

Rad-Abenteuer: Mit leerem Akku gen Sonne
Foto: JS

Nur die Nacht brachte eben eine Erfahrung mit sich, auf die der Abenteurer hätte verzichten können. "Nacht und Tag waren verregnet und die Feuchtigkeit, die mein Zelt und alle Sachen durchdrang, sorgte früh für elektronische Probleme. Ich benutze mein Handy für Fotografie und Navigation, da es enorm geld- und gewichtssparend ist, Kamera und Karten nicht kaufen und transportieren zu müssen.

Rad-Abenteuer: Mit leerem Akku gen Sonne
Foto: JS

Versagt allerdings die Technik, ist das Problem offensichtlich: Man steht irgendwo orientierungslos in der Gegend herum und kann sein Dilemma noch nicht mal bildlich festhalten. Ich versuchte im dunklen, roten Schein meiner Stirnlampe, den verbleibenden Kraftspeicher meines mobilen Gerätes zu nutzen, um die Route bis Bratislava stichpunktartig zu notieren. Den Donauradweg würde ich von dort schon finden, doch erst hieß es, die Slowakei zu erreichen."


Diese war nur eine Durchgangsstation bis zur österreichischen Hauptstadt. "Meine Oma hatte zeitlebens den Wunsch Wien zu sehen, es aber leider nie geschafft. An zwei Tagen stattete ich daher der Innenstadt mit ihren prächtigen Gebäuden und Plätzen einen intensiveren Besuch ab und schaute mir in ihrem Namen die Sehenswürdigkeiten an."

  • Sattelfest fürs Rad-Abenteuer
  • Der Vorstand des Kaufmannsbund freut sich
    Verkaufsoffen am Sonntag : Frühlingsstart in der Rheinstadt
  • Toni Arabatzis ist Inhaber vom Gleumes
    Neues Verpackungsgesetz tritt am 1 Januar in Kraft : „Falscher Zeitpunkt für Mehrweg“

Immer der Sonne entgegen

Von der Alpenrepublik führte den gebürtigen Tönisvorster der Weg (per Zug) nach Florenz. "Ich brauchte eine Pause. Und schön war es natürlich auch, die Sonne wiederzusehen", so Schmiedel. Über Pisa - "das Foto durfte natürlich nicht fehlen" - ging es weiter nach Korsika. "Eine Insel, die mit ihrer wunderschönen Landschaft überzeugt."


Mehr zur weiteren Tour durch Frankreich in einer unseren nächsten Ausgaben oder auf www.transcontinentalpace.wordpress.com