1. Krefeld

Bauausschuss: Vor Kaiser-Wilhelm-Museum: Straße Karlsplatz dauerhaft gesperrt

Bauausschuss : Vor Kaiser-Wilhelm-Museum: Straße Karlsplatz dauerhaft gesperrt

Eine Mehrheit aus SPD, Grünen, Linke und Partei hat heute Abend für die dauerhafte Sperrung des Karlsplatz-Straßenstücks am Kaiser-Wilhelm-Museum gestimmt. Die wegfallende Fahrspur soll Teil des neu gestalteten Museumsvorplatzes werden.

Ein Jahr nach Beendigung der Umgestaltung des Vorplatzes soll eine Verkehrszählung durchgeführt werden, um festzustellen wie sehr die Sperrung die umliegenden Wohnstraßen durch umgleiteten Verkehr belastet.

Die FDP hatte angeregt, die Fahrbahn zumindest bis zum Beginn der Bauarbeiten wieder zu öffnen. Dem konnte keine andere Partei folgen,da man kein "falsches Signal" setzen wolle.

Der Westwall am Karlsplatz ist seit Beginn der Museumssanierung Richtung Südwall gesperrt.

Die Mehrheit im Bauauschuss hatte im September schon einmal die gleiche Entscheidung getroffen. Damals war jedoch ein Alternativ-Vorschlag der Linken nicht diskutiert worden.

Die Linke schlug vor, zwar die Fahrbahn vor dem Museum zu sperren, aber die andere Fahrbahn (also in Richtung St. Anton-Straße) so auszubauen, dass hier Autos den Westwall in beiden Richtungen befahren können.

Auf den ersten Blick ein charmanter Kompromissvorschlag. Am Freitag lag der Politik dann allerdings eine Stellungsnahme eines Verkehrsexperten vor, der diese Variante für zu gefährlich hielt. Zu leicht könne es dadurch zu Unfällen zwischen den Autos, aber auch mit querenden Fußgängern kommen.

Außerdem hätte der Plan den Bau einer Ampelanlage für 100.000 Euro nötig gemacht.

In der gut 1,5-stündigen Diskussion brachten beide Seiten ihre (inzwischen gut bekannten) Argumente vor ca. 50 Zuschauern dar.

Befürworter des autofreien Museumnsvorplatzes wie Jürgen Hengst (SPD) und Daniel John (Grüne) sehen den repräsentativen Platz als ein Schmuckstück der Innenstadt.

"Die Krefelder haben ihr Verkehrsverhalten durch die Baustelle bereits angepasst", so John. Er wies daraufhin, dass zu Spitzenzeiten lediglich 116 Autos pro Stunde einen Umweg durch die umliegenden Wohnstraßen nehmen.

Planungsdezernent Martin Linne brachte das Argument, dass nur der Bau des reinen Museumsvorplatzes öffentlich gefördert werde. Lasse man einen Teil Straße als solche bestehen, verzichte Krefeld auf 400.000 bis 500.000 Euro Fördergeld.

Sperrungs-Gegner Manfred Läckes (CDU) regte an, dass vor einer Sperrung zunächst ein Verkehrskonzept für die Innenstadt erstellt werden sollte. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann unterstrich, dass es durchaus auch Museen mit Weltruhm gebe, die direkt an befahrenen Straßen liegen.

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IHK und Einzelhandelsverband warnen vor einer Aufrechterhaltung der Sperrung. Sie sehen Nachteile für die Einzelhändler.

Mit der Entscheidung endet nun eine monatelange Diskussion - Bürger sammelten 3000 Unterschriften - gleichmäßig verteilt für und gegen die Sperrung.

Nun sollen die Umbauarbeiten für den Platz ausgeschrieben werden. Eigentlich sollte die Neugestaltung bereits im April 2017 starten.

Da es bei den Stadtwerken zu Verzögerungen gekommen sei, dauere es nun etwas länger, so Linne. Der Planungsdezernent geht allerdings weiter von einem Baustart im zweiten Quartal 2017 aus.