1. Krefeld

Der Extra-Tipp begleitete ein Team des Kommunalen Ordnungsdienst beim Rundgang durch die Innenstadt: Einsatz mit viel Fingerspitzengefühl

Der Extra-Tipp begleitete ein Team des Kommunalen Ordnungsdienst beim Rundgang durch die Innenstadt : Einsatz mit viel Fingerspitzengefühl

Der Extra-Tipp begleitete ein Team des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) auf einem Rundgang durch die Krefelder Innenstadt. Was passierte, erfahren Sie hier.Ein eisiger Wind weht über den Bahnhofsvorplatz, leichter Nieselregen setzt ein.

Kein wirklich gutes Wetter, um sich auf einen Streifzug durch die Krefelder Innenstadt zu begeben. Doch für die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) beginnt nun die Schicht. Der Extra-Tipp begleitet das dreiköpfige Team - zwei Männer und eine Frau: A. Wachs, M. Canter und R. Goczol (aus Diskretionsgründen verzichten wir auf den vollständigen Vornamen). Welche Aufgaben fallen an? Wo gibt es wohlmöglich Ärger? Wie reagieren die Bürger?

Gleich vor der Dienststelle, die sich im Cinemaxx-Gebäude befindet, parkt eine junge Dame auf einem Behindertenparkplatz. Eine freundliche Ansage reicht, um sie zum Weiterfahren zu bewegen. Wenige Augenblicke später vor der Postfiliale an der Hansastraße: das KOD-Team hält per Kamera fest, wie zwei Pkw verbotswidrig parken. "Abschleppen ist immer das letzte Mittel", klärt Sachgebietsleiter Christian Horn auf und ergänzt: "Die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist eine wichtige Aufgabe, wenngleich unser Einsatzbereich sehr vielschichtig ist." Dies bestätigt auch A. Wachs. Er sagt nahezu begeistert: "Es gibt in der Verwaltung keinen anderen Job, der so abwechslungsreich ist."

Auf dem Neumarkt verschenkt ein Mann Gemüse, welches er in seinem Laden nicht verkaufen konnte. "Grundsätzlich ist das eine gute Sache, jedoch bedarf es einer Sondernutzungserlaubnis", klärt Christian Horn auf. Diese fehlt dem Geschäftsinhaber jedoch bislang. Eine längere Diskussion startet, in der sich auch immer mal wieder Passanten einschalten. Die Mitarbeiter des KOD werden beschimpft. "In solchen Momenten muss man auch mal weghören", berichtet A. Wachs bewusst gelassen. Der Mann verweigert seine Personalien. Die Polizei wird gerufen.

Dann geht es für das KOD-Team weiter Richtung Theaterplatz - der vermeintlich neuralgischen Stelle der City. Doch man kennt seine Pappenheimer. Der KOD wird sogar freundlich begrüßt. Das Trio geht mit enormem Fingerspitzengefühl vor, gibt allerdings klare Ansagen, die umgehend befolgt werden. Eine für Außenstehende beeindruckende Situation.

In der ehemaligen Unterführung am Ostwall riecht es extrem nach Urin. Es ist dunkel. Überall liegt Müll herum. "Die Aluminiumfolie n diesen dem Heroinkonsum", klärt R. Goczol, die bis vor Kurzem noch in der JVA Düsseldorf arbeitete, auf. Ihre männlichen Kollegen durchsuchen den nach unten führenden Gang, und werden fündig. Sechs Drogenabhängige haben sich in der hintersten Ecke versteckt.

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"Alleine würde ich mich hier nicht umsehen", räumt M. Canter ein. Eine verständliche Reaktion. Zumal die KOD-Mitarbeiter zum Eigenschutz lediglich ein Fläschchen Reizgas mit sich führen. "Allerdings musste ich dies erst einmal einsetzen", sagt Canter erleichtert. Seine Kollegin ergänzt: "Wenn es einmal gefährlich wird, ist der geordnete Rückzug immer die beste Wahl." Dann rufen die Ordnungshüter die Polizei und warten.

Der Rundgang geht weiter. Immer wieder kommen Bürger an, die dieses oder jenes bemängeln. Das Trio nimmt sich Zeit, hört zu, verspricht, sich zu kümmern. Immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen, auch mal ein Auge zukneifen, wenn beispielsweise ein Radfahrer in der Fußgängerzone unterwegs ist.

Die Arbeit des KOD kommt der eines "Kümmerers" gleich. Ein wichtiger Job zum Schutz und für die Bürger der Stadt Krefeld. Respekt!