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Dauerbaustelle Hauptbahnhof Krefeld: Bahn stoppt Sanierung und bestellt Statiker

Dauerbaustelle Hauptbahnhof Krefeld : Bahn stoppt Sanierung und bestellt Statiker

Die Sanierungsarbeiten im Krefelder Hauptbahnhof sind gestoppt. Weil nicht klar ist, wie es im Untergrund von Gleis 1 aussieht, schaltet die Bahn jetzt einen Statiker ein. Die Fertigstellung verzögert sich bis mindestens Sommer 2017.Der Krefelder Hauptbahnhof ist seit Anfang 2014 eine Dauerbaustelle.

Allerdings eine, auf der seit Wochen schon nicht mehr gearbeitet wird. Pendler ärgern sich über umfangreiche Absperrungen.

Anfang 2015 hatte die Bahn festgestellt, dass sich die Gewölbedecke im Bahnsteigbereich von Gleis 1 auf einer Länge von ca. 140 Meter als instabil erwiesen hat. Provisorische Stützen wurden nötig, Räume mussten leergeräumt werden. Die geplante Sanierung des Bereichs bis Ende 2015 kam nicht zustande. "Bei so alter Bausubstanz muss man eben immer mit Überraschungen rechnen", teilte ein Bahnsprecher auf Stadt-Spiegel-Anfrage hin mit.

Mehr als anderthalb Jahre nach Feststellung des Schadens setzt die Bahn nun einen Experten ein, der die Statik der Gleisanlage prüfen soll - eine so genannte Baugrunduntersuchung. Solange ist die weitere Sanierung gestoppt. Wenn die Ergebnisse vorliegen, wird auf deren Grundlage die Sanierung neu geplant.

Die Absperrungen sollen noch "voraussichtlich" bis Sommer 2017 erhalten bleiben, sagte ein Bahnsprecher. Die Bahn hat den Krefelder Hauptbahnhof als einen von 150 Haltepunkten in ihr eine Milliarde Euro schweres Sanierungsprogramm aufgenommen. Es läuft bis 2023. Aus diesen Mitteln werden auch die nun endenden Arbeiten im Bahnhof Oppum bezahlt.

Krefelds Hauptbahnhof war 1847 eröffnet worden. Das heutige Gebäude mit seinem prägnanten Turm stammt aus dem Jahr 1907. Damals erhöhte man auch das Gleisbett durch Aufschüttungen deutlich. Bau und Gleis-Untergrund haben also schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Polizeistreife im Hauptbahnhof

(jps)