1. Krefeld

Nichtöffentliche Entscheidung: Krefeld verkauft Schullandheim Herongen

Nichtöffentliche Entscheidung : Krefeld verkauft Schullandheim Herongen

Der Krefelder Stadtrat hat den Verkauf des Schullandheims Herongen in Straelen beschlossen. Die Entscheidung fiel mehrheitlich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Das DRK Westfalen-Lippe soll 627.000 Euro zahlen.

Das Haus wird zum Heim für 50 junge Flüchtlinge.

Krefelder Schüler werden keine Fahrten mehr ins Schullandheim Herongen unternehmen. Im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung beschloss eine Mehrheit gegen die Stimmen der UWG den Verkauf der Immobilie an das DRK. Es wird zum Heim für unbegleitete Flüchtlinge.

Das Dr. Isidor-Hirschfelder-Schullandheim ist ein emotionales Thema in der Seidenstadt. Generationen von Krefelder Schülern verbinden Jugenderinnerungen mit dem 1950 eröffneten Haus am Bach Amandus. Ab Herbst 2014 bis Ende 2015 wurden die Gebäude als Flüchtlingsheim genutzt, seitdem stehen sie leer.

Für eine Zukunft als Krefelder Schullandheim wären mittelfristig ca. zwei Millionen Euro für Sanierungen nötig gewesen. Pro Jahr kostete das Haus die klamme Kommune ca. 200.000 Euro Unterhalt.

Wie sehr viele Krefelder am Schullandheim Herongen hängen, zeigte sich 2014, als die Verwaltung schon einmal die Schließung des Schullandheims plante. Es erhob sich Bürgerprotest. Am Ende fand sich eine Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, Die Partei und Piraten, die den Erhalt von Herongen als Krefelder Schullandheim bis Sommer 2014 beschloss.

Kurz darauf kam die dringende Anfrage der Bezirksregierung nach Flüchtlingsplätzen. Ab Oktober 2014 wurden die drei Gebäude Krähennest, Bienenstock und Greifenhorst als Flüchtlingsheim genutzt.

Käufer ist nun der Landesverband Westfalen-Lippe des DRK, der eine Tochtergesellschaft als Betreiberin des Flüchtlingsheims einsetzt. Das DRK zahlt nach Informationen der Rheinischen Post 627.100 Euro.

Die Stadt soll sich das Recht gesichert haben, 25 der 50 Plätze für junge Flüchtlinge mit Jugendlichen besetzen zu dürfen, die Krefeld zugewiesen werden. Ob das Haus weiter den Namen des Krefelder Kinderarztes Dr. Hirschfelder tragen soll, ist nicht bekannt.

Details zum Verkauf teilt die Stadt aus Datenschutzgründen nicht mit.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Krefeld pur

(jps)