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Bundesverkehrsminister und NRW-Verkehrsminister in Homberg - Spatenstich für Rheinbrücke

Bundesverkehrsminister Scheuer und NRW-Verkehrsminister Wüst in Homberg : Spatenstich für neue Rheinbrücke

„Ein historischer Spatenstich auf Homberger Boden“, so brachte es Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann auf den Punkt, als am Montagmorgen der Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst höchstpersönlich den symbolischen Auftakt zum Baubeginn der neuen A40-Rheinbrücke zwischen Homberg und Neuenkamp zelebrierten.

Damit ist der Start für den mit 365 Millionen Euro projektierten achtspurigen Ausbau der A40 zwischen Duisburg-Homberg und Duisburg-Häfen samt Brückenneubau amtlich in die Tat umgesetzt. „Die A40 als Herzschlagader des Ruhrgebiets und deren Rheinbrücke als unverzichtbare Anbindung an den Niederrhein und die Niederlande gilt es zukunftsfähig zu machen, damit Nadelöhre verschwinden, Fahrzeiten sinken und die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur steigt. Das hilft den Pendlern und dem Wirtschaftsverkehr gleichermaßen“, so Scheuer. Den Duisburger Hafen im Sinn, vergaß der Bundesverkehrsminister nicht den Ausbau des Schienenverkehrs und der Wasserstraßen zu thematisieren.

Das Geld für Infrastrukturmaßnahmen sei Dank des hohen Steueraufkommens aktuell kein Problem. Daher ging es insbesondere darum, die Planungen und die Genehmigungen zu beschleunigen, um dringend notwendige Maßnahmen umzusetzen. „So bringen wir im Bund viele Projekte auf den Weg - das gelingt bei den meisten sehr gut, bei manchen leider nicht so gut“, bemerkt der Bundesverkehrsminister selbstkritisch in Anspielung auf die gescheiterte Pkw-Maut (ein anderes Thema). Scheuer dankte abschließend explizit noch einmal den Eigentümern, die ihre Grundstücke zur Verfügung gestellt hatten, damit das Brücken-Projekt umgesetzt werden kann. „In Zukunft werden so alle Anwohner von modernen Schallschutzwänden und Flüsterasphalt profitieren.“

NRW-Amtskollege Wüst war in seiner Rede voll des Lobes und bedankte sich beim Bundesverkehrsministerium für die tatkräftige Unterstützung, insbesondere die finanzielle, um einen Neubau für die fast 50 Jahre alte Rheinbrücke zu ermöglichen. Bereist 2014 wurden Schäden offenkundig, die eine nachhaltige Sanierung ob des zunehmenden Verkehrs unsinnig erscheinen ließen. „Die Brücke war 1970 für 30.000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt. Heute sind es mehr als 100.000 täglich und viele sind schwerer,“ so Wüst und ergänzt: „Eine meiner ersten Amtshandlungen als neuer NRW-Verkehrsminister 2017 war es, aufgrund der festgestellten Mängel die vorübergehende Brückensperrung anzuordnen - ein Erweckungserlebnis. Dank Sofortmaßnahmen und Nutzungseinschränkungen, konnte der Verkehr schließlich weitgehend wieder fließen“, so Wüst. Dennoch sei Eile geboten, wie Ergebnisse der eingerichteten Wiegeanlagen zeigen: „Seit Einrichtung der Wiegeanlagen sind bis jetzt rund 23.000 überladene Lkw (über 40 t Gesamtgewicht) aus dem Verkehr gezogen worden. Der Rekord-Lkw wog sogar 62 Tonnen. Daher ist es kein Wunder, warum die alte Brücke in dem Zustand ist, in dem sie ist.“ Es sei enorm wichtig, dass die Arbeiten an der neuen Brücke jetzt gut vorankämen.

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„Wir haben in Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass wir schnell planen können und dieses Tempo wollen wir jetzt auch beim Bau aufrechterhalten. Unser Ziel ist es, die erste Brückenhälfte 2023 in Betrieb zu nehmen und damit den Verkehrsteilnehmern wieder drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung stellen zu können“, bekräftigt Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, die Projektmanagementgesellschaft, die mit der Umsetzung der Infrastrukturmaßnahme beauftragt ist.

Am Ende, bis hoffentlich 2026, werde dann auch die zweite Brückenhälfte stehen und damit die längste Schrägseilbrücke Deutschlands mit einer Gesamtlänge von 802 Metern und vier Fahrspuren je Richtung, plus breiten Radschnellwegen entstanden sein. „Die neue Brücke wird als neues Wahrzeichen für die Region und den Logistikstandort Duisburg stehen“, waren sich alle Beteiligten einig und wünschten beim Bau ein „unfallfreies und gutes Gelingen“ sowie die „Einhaltung der geplanten Baukosten“.

Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann lobte das Projekt abschließend parteiübergreifend: „Trotz des zwischenzeitlichen Regierungswechsels in NRW, ist das Projekt doch so schnell an den Start gebracht worden. Das ist toll. Möge die neue Brücke dann lange ihren Dienst tun.“

(TV)