Modellprojekt: Blockheizkraftwerk für Bad in Fischeln
Krefeld (jps) Die Stadtwerke Krefeld (SWK) wollen mit kleinen Blockheizkraftwerken in die dezentrale Energieversorgung einsteigen. Der Bund unterstützt das Projekt mit 2,5 Millionen Euro.
Die Stadt darf sich nun „KWK-Modellkommune“ nennen. „KWK“ steht für Kraft- Wärme-Kopplung. Mit diesem Prinzip arbeiten kleine Kraftwerke (gerade groß genug zur Versorgung einer Häuserzeile). Diese Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen nicht nur Strom, sondern nutzen auch die dabei entstehende Wärme, die bei herkömmlichen Anlagen als „Abluft“ entweicht. So werden Effizienzgrade von um die 90 Prozent erreicht.
Große Gas- und Kohlemeiler schaffen nicht mal die Hälfte. Die SWK errichten jetzt ein Mini-Kraftwerk im Stadtbad Fischeln und eines in einer Häuserreihe der Wohnstätte an der Kölner Straße in Königshof. Sie sollen im Herbst 2016 in Betrieb gehen.
Weitere Anlagen sind geplant. Auch Stadt und Hochschule Niederrhein sind bei dem Projekt mit im Boot.
„Die Energiewende muss lokal vor Ort beherrscht werden. Fossile Großkraftwerke sind in unseren Augen auf Druck der Bundespolitik nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Das bedeutet für uns als Stadtwerk, wir müssen umdenken“, sagt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstands. Mini-BHKW haben eine Leistung von ca. 5 bis 50 Kilowatt. Für ihren Einsatz kommen Mehrfamilienhäuser ab circa 15 Parteien in Frage. Das Besondere: Die Mini-BHKW werden hierzu gemeinsam über ein virtuelles Kraftwerk gesteuert, um die optimale Fahrweise zu gewährleisten. Das Betriebsverhalten des Systems wird täglich für den Folgetag berechnet und den Anlagen vorgegeben. „Wir berücksichtigen hierbei die Strom-Marktpreise und den individuellen Energiebedarf zur Steuerung und Regelung. Dabei hat die Versorgungssicherheit natürlich grundsätzlich Vorrang“, betont Sebastian Rubin, der das Projekt seitens der SWK leitet und mit entwickelt.
Das SWK-Energiezentrum E² der Hochschule Niederrhein analysiert parallel das KWK-Ausbaupotenzial der einzelnen Quartiere
