1. Krefeld

Energiesituation: Stadt und SWK planen für den Krisenfall

Energiesituation : Stadt und SWK planen für den Krisenfall

Die Verantwortlichen von Stadtverwaltung und Stadtwerke Krefeld (SWK) haben sich angesichts der sich zuspitzenden Lage in der Energieversorgung getroffen, um die Situation für die Seidenstadt umfassend zu erfassen und mögliche Schritte auf kommunaler Ebene abzustimmen.

Da zurzeit die Versorgungslage beim Gas nach dem 21. Juli noch unklar ist, wurden mehrere Szenarien angesprochen. Einig waren sich die Verantwortlichen, dass es in jedem Falle sinnvoll ist, der Bürgerschaft einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie nahezubringen und dazu als Kommune selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Dabei orientiert sich die Stadt Krefeld an den Empfehlungen des Deutschen Städtetages und erstellt zudem einen Notfallplan Gas. Ein Notfallplan Strom wurde bereits im Zuge der Corona-Pandemie erarbeitet.

„Wir müssen uns jetzt alle mit dem Thema Energiesparen beschäftigen damit wir auf den kommenden Winter in jedem Fall gut vorbereitet sind“, erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. Alle Bereiche der Stadtverwaltung sind bereits aufgefordert, sämtliche Möglichkeiten für Einsparungen bei Strom und Gas zu definieren, damit diese zum 1. August umgesetzt werden können. Auch SWK-Vorstand Carsten Liedtke betont: „Was wir jetzt schon einsparen bleibt uns als Reserve für den Winter. Zudem trägt jeder einzelne Haushalt mit Einsparungen angesichts der steigenden Preise selbst dazu bei, seine eigenen Energiekosten besser im Rahmen zu halten“. Dass die Energiepreise deutlich steigen, zeichnet sich bereits seit einiger Zeit ab. „Da die Versorgungslage beim Gas aber noch unklar ist, bleibt auch die Preisentwicklung noch Spekulation“, so Liedtke.

Klar wurde bei dem Austausch, dass aktuell in den Sommermonaten die Unternehmen den größten Energieverbrauch haben. Das ändert sich dann aber mit dem Beginn der Heizperiode. Der Bund hat die Weichen dafür gestellt, dass die „schützenswerten Energiekunden“ wie Privathaushalte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bevorzugt werden, wenn die Energie knapper wird. „In Krefeld haben wir ohnehin einen Vorteil, weil bereits zwei große Krankenhäuser an das Fernwärmenetz angeschlossen und damit weitgehend unabhängig vom Gas sind“, erklärt Hans-Werner Leenen, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Niederrhein (NGN). Die SWK berichtet, dass sie zudem ihre Kundschaft schon im Privatkundenbereich auf der Homepage www.swk.de über die für sie relevanten Entwicklungen im Energiesektor informiert.

Die SWK haben zudem Gespräche mit den großen, energieintensiven Krefelder Unternehmen aufgenommen. Es geht um kooperative Absprachen mit ihnen schon im Vorfeld, um eine eventuell nötige Reduzierung der Energiezufuhr verträglich auf alle zu verteilen. In dem Zusammenhang richtet das Unternehmen einen Appell nach Berlin, dass die Ankündigung einer erforderlichen Gasreduzierung seitens der Bundesnetzagentur möglichst frühzeitig kommt. Ein Vorlauf von mindestens zehn Tagen zur Umsetzung sei schon erforderlich. Die Verantwortlichen von Stadt und SWK/NGN werden nun in engem Austausch die Situation weiter bewerten und gegebenenfalls nötige Schritte abstimmen und umsetzen.