Krefeld : Kaiser Wilhelm trägt jetzt Mütze
Krefeld Seine Truppen marschierten in Frankreich und Österreich ein, bekriegten Bayern und Hannover - er selbst wurde ohne große Begeisterung Kaiser: Wilhelm I. Statt Pickelhaube trägt die Krefelder Statue des Preußen heute die bei Mädchen beliebte "Pussyhat"-Mütze.
Warum?
Der Preußenherrscher würde sich bei dem Bild wahrscheinlich im Mausoleum umdrehen. In Herrscherpose steht der Monarch mit Rauschebart und Uniform vor dem ihm zu Ehren benannten Museum und schaut wie eh und je aufs einfache Untertanenvolk herab.
Doch den Bronzekopf des Hohenzollern ziert nun eine selbstgestrickte pinke Wollmütze mit Öhrchen.
Dahinter steckt eine feministische Aktion (ein Wort, das man dem Kaiser wohl hätte erklären müssen. Er würde es aber nicht verstehen und ob der Majestätsbeleidigung schwer grollen).
"Mit dieser Aktion wollen wir den feministischen Protest des ,Women´s March' in Washington auch nach Krefeld tragen, ganz nach dem Motto: Männer haben Denkmäler, Frauen haben Zukunft": Das sagen die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws, Fraktionschefin Heidi Matthias und die Landtagskandidaten Mo Brinner und Karsten Ludwig, die heute morgen die Leiter ans Denkmal lehnten und hochkletterten.
Anlass ist der internationale Frauentag am 8. März.
