Zugriff in Krefelder Hotel : Gesucht wegen mehrfachen Kindsmissbrauchs
Krefeld/Viersen Die Polizei hat am Dienstag Morgen in einem Krefelder Hotel einen per Öffentlichkeitsfahndung gesuchten mutmaßlichen Sexualstraftäter festgenommen.
Die Ermittler werfen dem 45-Jährigen aus Viersen vor, im Oktober 2014 zwei Jungen in zwölf Fällen missbraucht zu haben. Die Opfer waren zum Tatzeitpunkt etwa sieben und zehn Jahre alt.
Der Festgenommene soll den Missbrauch gefilmt und Bilder davon im Oktober 2017 tausendfach über das Internet verbreitet haben. Die Ermittler sammelten 3800 Bilder und Videos, die im "Darknet" zirkulierten und offenbar in Deutschland aufgenommen worden waren.
Darunter befanden sich auch Fotos, die den Verdächtigen selber zeigten.
Als die Ermittlungen zu keinem Ergebnis führten, entschlossen sich die Behörden, die Öffentlichkeit einzuschalten. Das Bundeskriminalamt machte die Fotos nach richterlicher Erlaubnis publik. Schnell war klar, dass eine heiße Spur nach NRW führt. Dabei geriet der Viersener ins Visier der Ermittler.
Die Wohnung des Mannes wurde durchsucht. Dabei wurden Datenträger sichergestellt. Er selbst wurde in der Nacht in einem Krefelder Hotel festgenommen. Bei seiner Festnahme leistete der Mann keinen Widerstand. Er soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Meldung über die Festnahme kam von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und dem Bundeskriminalamt.
In Krefeld selbst, sind Sexualdelikte laut Polizeistatistik äußerst selten. Im vergangenen Jahr wurden 29 Fälle von Vergewaltigung, bzw. sexueller Nötigung registriert (2016: 32).
Erstmals wurde der neu geschaffene Straftatbestand sexuelle Belästigung erfasst mit 41 Fällen. 36 Mal zeigten sich Exhibitionisten (14 Fälle mehr als 2016).
