"Anwohner nicht gefährdet" / Halle wird dekontaminiert : Explosion bei Siempelkamp Nukleartechnik
Krefeld Am Freitag ist es um 10.45 Uhr zu einer Verpuffung in der Gießerei der Schmelzeinrichtung "Carla" gekommen, in der leicht kontaminierte metallische Stoffe verarbeitet werden.
Die Ursache ist unklar. Die Halle muss nun von schwach radioaktiven Partikeln gesäubert werden. Das Außengelände ist bereits gereinigt.
"Es wurden keine Mitarbeiter verletzt, und es brach kein Brand aus", betont Siempelkamp. Nach dem Unfall waren zwei unabhängige Messteams, der Bezirksregierung Bereich Strahlenschutz und des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung (LIA), vor Ort.
"Es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt", meldete Siempelkamp am Tag nach dem Unfall.
Die Bezirksregierung teilte mit, dass in der betroffenen Halle eine um das Zwei- bis Dreifache erhöhte Strahlung von 120 nSv/h gemessen worden sei. Anwohner seien dadurch nicht gefährdet, unterstreicht die Bezirksregierung.
Die Situation sei sofort unter Kontrolle gebracht worden, teilt Siempelkamp mit. Die Absaug- und Filtereinrichtungen wurden nicht beschädigt und liefen weiter.
Der Schaden, den die durch die Verpuffung erzeugte Druckwelle angerichtet hat, ist deutlich sichtbar: Er entstand an den Gebäudewänden — in erster Linie einer Glaswand. die herausgedrückt wurde. Der Strahlenschutz überwachte die Anlage und die Sicherungsmaßnahmen.
Siempelkamp hat sofort die zuständigen Behörden der Bezirksregierung verständigt. Laut Westdeutscher Zeitung unterblieb jedoch die Verständigung von Polizei und Feuerwehr in Krefeld. Um 14.12 Uhr informierte die Firma die Krefelder Presse per E-Mail.
Carla ist eine Anlage zum Einschmelzen metallischer Reststoffe aus dem Betrieb und der Stilllegung kerntechnischer Anlagen. Da es sich hier um leicht kontaminierte (verunreinigte) Reststoffe handelt, wird durch den Schmelzprozess eine Dekontamination (Reinigung) erreicht. Damit wird dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft entsprochen.
