1. Krefeld

Arbeitsagentur und Unternehmerschaft mühen sich um Flüchtlinge: Beschäftigung scheitert an Sprache

Arbeitsagentur und Unternehmerschaft mühen sich um Flüchtlinge : Beschäftigung scheitert an Sprache

Rund 3000 Flüchtlinge sind in Krefeld und Kreis Viersen arbeitslos gemeldet. Die Eingliederung in Arbeit ist schwierig."Das Interesse der Unternehmen ist groß", freut sich Hartmut Schmitz.

Doch fügt der Hauptgeschäftsführer der Metall- und Elektroindustrie Niederrhein auch hinzu: "Die entscheidende Frage ist immer: wie steht es mit den Deutschkenntnissen."


Das ist der Dreh- und Angelpunkt bei der Beschäftigung von Ausländern, speziell von Asylbewerbern. Am leichtesten fällt es den hiesigen Firmen, diese Arbeitskräfte im einfachen "Helferbereich" unterzubringen. Doch gibt es in einer Hochleistungsgesellschaft zum einen nicht mehr so viele Helferstellen. Zum anderen führt eine solche Beschäftigung nicht unbedingt zur eigenständigen Wahrung des Lebensunterhaltes.


43,5 % der Flüchtlinge im Bereich Krefeld und Kreis Viersen waren im Dezember arbeitslos gemeldet. Das sind 1.335 Personen.


Weitere 56,5 % (1.735 Personen) haben bei der Agentur für Arbeit den Status "arbeitssuchend". Das bedeutet: sie befinden sich in einer Qualifizierungsmaßnahme, sind krank oder haben eine Beschäftigung, die sie aber wechseln wollen.


Die rund 3000 Flüchtlinge machen insgesamt 8 % der Gesamtarbeitslosigkeit im Bereich Krefeld und Kreis Viersen aus. Hinzu zählt die Agentur für Arbeit noch 10 % arbeitslose und arbeitssuchende Ausländer, die nicht als Asylbewerber gekommen sind.


Die Zahl der deutschen Arbeitslosen beträgt rund 32.000, das sind 82 % aller Arbeitslosen.
Im Verlauf des Jahres 2016 ist die Zahl der arbeitslosen Asylbewerber angewachsen und erreichte im August ihren Höhepunkt. Seitdem stagniert die Zahl und ging im Winter sogar leicht zurück. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass insgesamt nicht mehr so viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen.


Die Agentur für Arbeit spricht Unternehmen gezielt auf die Beschäftigung von Ausländern an. Die Hauptprobleme jedoch liegen auf der Hand: vielfach mangelnde berufliche Qualifikation und mangelnde Kenntnis der deutschen Sprache.