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1. Moerser Poetry Slam Stadtmeisterschaft im Bollwerk: Wortakrobaten und Sprachkünstler im Dichterwettstreit

1. Moerser Poetry Slam Stadtmeisterschaft im Bollwerk : Wortakrobaten und Sprachkünstler im Dichterwettstreit

Am Freitag, 29. Juni, findet die 1. Moerser Poetry Slam Stadtmeisterschaft statt. Neun SprachkünstlerInnen werden ab 20 Uhr auf der Bollwerk-Bühne im Dichterwettstreit gegeneinander antreten - um miteinander das Publikum zu berühren.

Es ist ein Wettstreit, bei dem niemand streitet. Im Gegenteil, die Kontrahenten sind in der Sache vereint: Mit Worten zu bewegen und anzuregen; Texte mit Stimme, Mimik und Gestik zu transportieren. Das klappt mit Lyrik bis Kurzgeschichte, von lustig bis nachdenklich. Über den Ausgang entscheiden letztendlich diejenigen, die es gilt, zu erreichen: die Leute im Publikum.

In Moers gibt es seit 2016 zwei amtliche Poetry Slam Reihen: Der monatliche Sprachrohr Slam in der Röhre, der von Sarah Dickel und Alexandra Schollmeier moderiert wird, und der alle zwei Monate stattfindende Poetry Slam in der Bollwerk-Kneipe, den Christine Brinkmann und Markim Pause leiten.

Die Gewinner beider Slamformate der zurückliegenden Saison treten nun bei der 1. Moerser Stadtmeisterschaft gegeneinander an. Und wie anfangs erwähnt: Auch in Moers ist das Gegeneinander ein Miteinander. "Wir gehören alle zur 'slamily'", sagt Christine Brinkmann. Und die habe das Ziel, die Moerser Kulturszene zu bereichern, den in vielen anderen Städten würden Stadtmeisterschaften längst zum Kulturprogramm gehören, ergänzt Sarah Dickel, die gemeinsam mit Markim Pause die Veranstaltung im Bollwerk moderieren wird.

9 Sprachkünstlerinnen und -künstler haben sich für den 29. Juni qualifiziert: Emil Bosse, Björn Rosenbaum, Malte Küppers, Jonathan Löffelbein, Lena Meckenstock, Florian Schreiber, Robert Targan, Lukas Knoben und Sahida Schieren. Wer was genau vortragen wird, weiß man nicht! "Die Texte sind oft zeitgenössisch und sehr persönlich", weiß allerdings Christine Brinkmann aus ihrer langjährigen Erfahrung zu berichten. Und eigentlich ließen sie sich nicht miteinander vergleichen. Ja, wie wird denn dann über den Sieger entschieden? "Ein Poetry Slam ist nicht fair und das ist das Spannende", so die Moderation der Bollwerk-Reihe. Niemand könne vorhersagen, wie die Leute drauf seien: Haben sie Bock auf was Lustiges? Oder doch eher auf was Nachdenkliches? Feststeht nur: Bei der Stadtmeisterschaft in Moers wird das Publikum per Applaus darüber entscheiden, wer gewinnt und sich einen Startplatz bei der NRW-Meisterschaft, die am 5. und 6. Oktober in Lüdenscheid stattfinden wird, sichert.

Damit Sie am 29. Juni nicht überrascht sind, hier noch 'ne Info: Noch tritt bei der Moerser Stadtmeisterschaft kein Moerser Sprachkünstler auf. Das liegt daran, dass die Slam-Formate in der Röhre und im Bollwerk hauptsächlich von Slammerinnen und Slammern aus der Szene besetzt werden - zu der noch nicht so viele hiesige Talente gehören. "Wir hoffen aber, dass auch unserer Slam-Nachwuchs zunehmend den Mut findet aufzutreten", so Gregor Polzin vom Bollwerk, das regelmäßig Poetry Slam-Workshops anbietet. Die Teams von den Slamformaten stehen Neulingen ebenfalls gerne zur Seite und freuen sich über Leseproben unter Sprachrohr@gmail.com oder info@poesieschlacht.de. Vielleicht stehen in der Röhre und im Bollwerk demnächst also auch mehr Talente aus der Umgebung auf der Bühne - und qualifizieren sich für die Stadtmeisterschaft 2019.