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Werbering Moers: Umbruch steht bevor

Werbering Moers: Umbruch steht bevor

Der Werbering Moers e.V. will sich zum Jahresanfang bei den Bürgern bedanken, die die lokale Vielfalt der Einkaufsstadt Moers in der Weihnachtszeit durch ihre Vor-Ort-Käufe unterstützt haben. Es habe sich gezeigt, dass viele Kunden doch die Beratung und den Service vor Ort weiter nutzen und einfach die tolle Atmosphäre in Moers genießen, heißt es in der Presseerklärung.

"Generell war 2017 für den Werbering Moers ein schwieriges Jahr, in dem die gesteckten Ziele definitiv nicht erreicht wurden", so der Vorsitzende des Werbering, Dirk Elfgen, der zusammen mit Katrin Olzog und Guido Makowski im Herbst 2016 zu einem neuen Vorstand gewählt wurde. Als Konsequenz hatten die zwei Stellvertreter schon nach dem Stadtfest im Oktober ihren sofortigen Rück- und Austritt erklärt, Elfgen hatte seinem Vorstandsvorsitz zur Neuwahl im Januar zur Verfügung gestellt.

Die Gründe für die Krise seien vielfältig, so Elfgen: "Die vielen Filialisten in der Innenstadt beteiligen sich leider so gut wie gar nicht an der aktiven Arbeit des Werberinges, die kleinen Einzelhändler sind oft so sehr mit der Führung ihres Geschäftes beschäftigt, so dass sie für ein aktives Engagement keine Ressourcen übrig haben."

Trotz vieler Einzelgespräche der Aktiven sei es zudem nicht gelungen, die Mitgliederzahl signifikant zu steigern und eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, auch Versammlungen, Informationen und Newsletter seien nur wenig beachtet worden. Das Vertrauen in die Effektivität und den Sinn eines starken Werberings hätte einfach nicht aufgebaut werden können. Andererseits sei aber der Bedarf der Stadtverwaltung, der Politik und auch anderer Moerser Institutionen, einen kontinuierlichen, starken Ansprechpartner zu haben, mehr als deutlich geworden.

Auch das Ziel, die Stadtfeste mit verkaufsoffenen Sonntagen selbst zu veranstalten und dadurch mehr Raum für lokale Aktionen und einheitliche Themen zu haben, sei leider nicht gelungen. Durch die deutlich gestiegenen Sicherheitsbestimmungen sowie die unsichere Rechtslage (Stichwort VERDI-Klagen) und dem damit verbundenen enormen Organisations-Aufwand sei viel zu viel Zeit und Geld gebunden worden, welche für andere wichtige Aktivitäten des Werberings fehlten.

Gerade hier habe sich gezeigt, dass derartige Vorstandsarbeit in einer deutlich komplexer gewordenen Geschäftswelt im Ehrenamt zeitlich nur schwerlich möglich ist. Eine neue Bürokraft konnte wegen der notwendigen Einarbeitung leider erst zum Herbst richtig helfen. Dirk Elfgen selbst gesteht zu, dass er durch massive eigene berufliche Veränderungen nicht im gedachten Maße zeitlich zur Verfügung gestanden hätte.

Er sieht aber auch generelle strukturelle Ursachen: "Wie in vielen vergleichbaren Städten gibt es mittlerweile zahlreiche Filialisten, die sich weder finanziell noch organisatorisch am Werbering beteiligen. Zudem gibt es speziell in Moers einfach zu viele Gruppierungen, die sich jeweils getrennt um das Wohl in Moers kümmern wollen. Jede macht da ihr Ding und sammelt auch getrennt Geld ein. Das zersplittert aber die Handlungsfähigkeit für gemeinsame Aktionen und mache zudem eine Zusammenarbeit auch zwischen Händlerschaft und Stadtverwaltung schwierig, da stets andere Personen und Gruppen die Ansprechpartner stellen." Lokal geprägte Stadtfeste — die Kosten lägen bei mindestens 20.000 Euro nur für die Organisation — oder gemeinsame Werbeaktionen seien aber eben nur gemeinsam finanzierbar. Dieses könne sogar zu Folge haben, dass es in Zukunft keine verkaufsoffenen Sonntage mehr in Moers gäbe.

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Bei einer Mitgliederversammlung mit Neuwahlen am 24. Januar soll nun geklärt werden, inwieweit ein neuer Anlauf für den Werbering Sinn macht und wer sich für eine aktive Vorstandsarbeit findet. Bewerber und Aktive aus der Kaufmannschaft mit persönlichem Engagement, Zeit und neuen Ansätzen seien herzlich willkommen, sich aktiv im Werbering einzubringen. Infos unter www.werbering-moers.de.

(Niederrhein Verlag GmbH)