1. Moers Niederrhein

Kapellen feiert: Vom Ringstraßenfest zum Apfelfest

Kapellen feiert : Vom Ringstraßenfest zum Apfelfest

Einen September ohne Apfelfest können wir uns nicht vorstellen. Aber warum feiert Kapellen überhaupt dieses Fest? Wenn Sie es nicht wissen, haben wir hier die Antwort. Und falls Sie es wissen, können wir Ihnen hoffentlich wenigstens ein paar nostalgische "Oh ja, ich erinnere mich-Momente" schenken.

Also auf zum Ringstraßenfest, in den Boxring und an die längste Kuchentheke Deutschlands.

 Hier laufen gerade die Vorbereitungen zur längsten Kuchentheke Deutschlands. Die ganze Nachbarschaft half mit, dass hier pünktlich zum Festbeginn eine reich gedeckte Tafel stand.
Hier laufen gerade die Vorbereitungen zur längsten Kuchentheke Deutschlands. Die ganze Nachbarschaft half mit, dass hier pünktlich zum Festbeginn eine reich gedeckte Tafel stand. Foto: Berger

Wenn man wissen will, was in Kapellen so in den letzten 60 Jahren passiert ist, führt kein Weg an Familie Berger vorbei. Die Berger Küchen Gbr ist seit 1958 an der Ringstraße ansässig und setzt sich seitdem dafür ein, dass es im Moerser Stadtteil vorangeht.

Die Ringstraße sei damals wie eine kleine Stadt gewesen, erzählt uns Jochen Berger, der heute das Familienunternehmen führt und den Vorsitz des Werberings inne hat: "Hier gab es alles, vom Bäcker und Metzger über Haushaltswaren bis hin zum Großgerätehandel. So wurde die Versorgung der Bergleute sichergestellt."
In den 70er Jahren gründeten Josef und Rosemarie Berger gemeinsam mit Elfriede Pannenbecker den Werbering Kapellen und beschlossen, einmal im Jahr ein Fest für die gesamte Nachbarschaft zu organisieren: 1973 war das Ringstraßenfest geboren! Jochen Berger erinnert sich gerne an diese Zeit: "In einem Jahr stand ein Boxring vor unserem Geschäft, im anderen ein BMX-Parcours, dann kamen die Marktschreier - halt immer das, was gerade angesagt war." Ganz stark auch folgende Aktion: Gemeinsam schufen Nachbarn und Kaufmannschaft die seiner Zeit größte Kuchentheke Deutschlands.

Der Organisationsaufwand wurde von Jahr zu Jahr größer, die Arbeit verteilte sich jedoch auf immer weniger Schultern. "Wir brauchen etwas, was einen Namen hat", stellte Rosemarie Berger fest, ein Motto, das die Organisation leichter macht, denn verzichten wollte niemand auf das Fest, das immer am 3. Septemberwochenende stattfindet. "Was passt zur Region? Was passt zur Jahreszeit?" waren die Fragen, die sich die Mitglieder des Werberings stellten. Und die Antwort kennen wir alle: der Apfel.

Mit Copeo, dem Apfelparadies und zahlreichen anderen Händlern ist die knackige Vitaminbombe bestens vor Ort vertreten und das ganze Vorhaben nahm schnell Fahrt auf. Bald schon war klar, dass das Apfelfest nicht nur auf der Ringstraße stattfinden kann; und so wächst es über den Edeka-Parkplatz auf die Bahnhofstraße bis hin zur Ampel. "Kapellen ist immer mehr zusammengewachsen und attraktiver geworden. Das Apfelfest spiegelt genau diese Entwicklung zur Einheit wieder", so Jochen Berger. Die Besucher hätten sich erstmal an die neue Dimension gewöhnen müssen, es habe etwas gedauert, bis das Fest in dieser Form angenommen worden sei. Aber nun wächst das Publikum von Jahr zu Jahr mit und in Kapellen herrscht am 3. Sonntag im September Ausnahmezustand. Die Straßen sind voll, in den Läden ist viel zu tun und alles tummelt sich um den Apfel. Eine großartige Idee, die uns hoffentlich noch lange viel Spaß bereiten wird.