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Verwaltungsratssitzung der ENNI AöR: Entlastung für die Bürger in Sicht

Verwaltungsratssitzung der ENNI AöR : Entlastung für die Bürger in Sicht

Es war die erste Verwaltungsratssitzung der ENNI Stadt & Service Niederrhein AöR nach der Sommerpause. Und entsprechend lang war die Tagesordnung — unter anderem mit einem Sachstandsbericht zur Umsetzung des Friedhofskonzeptes.

Die Gremiumsmitglieder erhielten einen Ausblick auf die Preisentwicklung in den Moerser Sport- und Bädereinrichtungen und auf die Gebühren für das kommende Jahr. Hier zeichnet sich eine für Moerser erfreuliche Entwicklung ab. "Wir können die Gebühren zum Teil deutlich senken", stellen ENNI-Vorstandsvorsitzender Hans-Gerhard Rötters und Vorstand Lutz Hormes Bürgern eine Entlastung des Haushaltsbudgets in Aussicht.

Neigt sich das Jahr dem Ende entgegen, steht traditionell das Thema Gebühren auf der Tagesordnung des Verwaltungsrates. Hier hat die sogenannte AG Gebühren erneut vorgearbeitet, um die Beschlüsse im Moerser Stadtrat zum Jahresende vorzubereiten. Schon jetzt zeichnen sich für das kommende Jahr positive Nachrichten ab. So werden die Gebühren für die Restabfallentsorgung je nach Tarif voraussichtlich um zwei bis fünf Prozent sinken. Zwar wird die Biotonne etwas teurer. "Für den typischen Haushalte, der eine 60-Liter-Restabfalltonne und eine 120-Liter-Biotonnen nutzt, bleiben trotzdem 4,60 Euro mehr im Portemonnaie", berichtet Hormes. Noch besser sieht es bei den Entwässerungsgebühren aus: Die Niederschlagswassergebühren sinken nach der Neuerfassung der versiegelten Flächen im Vorjahr um satte 13 Prozent von 1,35 Euro auf 1,18 Euro je Quadratmeter. Wer ein Reihenhaus mit 90 Quadratmetern versiegelter Fläche besitzt, spart 17 Euro pro Jahr. Beim Schmutzwasser wirken unter anderem Überschüsse aus den Vorjahren positiv. Hier sinken die Gebühren um 27 Cent auf 3,12 Euro je Kubikmeter Wasser. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 40 Kubikmeter macht dies ein Minus von 10,80 Euro pro Jahr pro Person. Stabil bleiben die Straßenreinigungs- und Winterdienstgebühren. Ein leichtes Gebührenplus wird in einzelnen Bereichen der Friedhofsnutzung geben — etwa durch steigende Lohnkosten bei der personalintensiven Grabbereitung.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr beschäftigte sich der Verwaltungsrat mit den Eintrittspreisen der Moerser Sport- und Bädereinrichtungen. Hier empfahl Dirk Hohensträter, Geschäftsführer der ENNI Sport & Bäder, die Eintrittsgelder für Eissporthalle, Solimare, Bettenkamper Meer und ENNI Sportpark Rheinkamp in einzelnen Tarifgruppen moderat und für die Zukunft entsprechend der Inflationsrate anzupassen. Die so generierten Mehreinnahmen sollen die Verluste im defizitären Bäderbetrieb abfedern. "Wir haben die Bäder- und Sportstättenlandschaft in Moers trotz knapper Kassen saniert und ein attraktives Angebot für die Menschen in der Region geschaffen", betonte Hohensträter, dass die letzte Preisanpassung bereits mehrere Jahre zurückliegt. Einen Beschluss wird es frühestens in der Dezember-Sitzung geben.

Ein Dauerthema bleibt die Zukunft der Moerser Friedhöfe. So nahmen die Gremiumsmitglieder einen aktuellen Sachstandsbericht zur Umsetzung der baulichen Maßnahmen zur Kenntnis. Die ENNI treibt die Planungen unter anderem für eine neue Trauerhalle und Sozialräume auf dem Friedhof Repelen voran und will in Kürze in Meerbeck eine barrierefreie WC-Anlage errichten. Neuigkeiten konnte Lutz Hormes auch zum unumgänglichen Abriss der Trauerhalle auf dem Friedhof Utfort berichten.

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Da die marode Trauerhalle bereits seit Jahresbeginn nicht mehr zur Verfügung steht, finden die meisten Trauerfeiern stattdessen auf dem Friedhof Repelen statt. "Das hat sich inzwischen bewährt und eingespielt." Um in Utfort räumlich einen Ersatz und mehr als einen Unterstand zu schaffen, stand Hormes in engen Gesprächen mit der evangelischen Kirchengemeinde. Deren Presbyterium hat nun beschlossen, seine Kirche für Trauerfeiern zu öffnen. Das Aufbahren von Särgen oder Urnen sei jedoch nicht möglich. In Kürze wird ENNI Gespräche mit der katholischen Gemeinde führen und den bereits beschlossenen Neubau mit überragendem Dach vorantreiben. Auch zur Kaninchenjagd auf dem Moerser Hauptfriedhof stellte Hormes eine Lösung in Aussicht. So werden die Jäger hier zukünftig wie von den Anwohnern angeregt Schilder aufstellen, die auf die Jagd hinweisen. "Außerdem werden wir die Bejagung mit Hilfe von Falken testen."

In seinem "Bericht des Vorstands" schnitt Lutz Hormes zudem das Thema "Rückwärtsfahren von Abfallfahrzeugen" an, das derzeit die Entsorger bundesweit vor Herausforderungen stellt. Nach einer neuen Vorgabe der Unfallkasse, nach der das lange Rückwärtsfahren zu vermeiden ist, hat die ENNI 309 Sackgassen im Stadtgebiet untersucht und in 64 Fällen Handlungsbedarf festgestellt. "Unser Ziel ist es, dass die Fahrzeuge durch organisatorische Maßnahmen hier zukünftig wenden können — etwa durch das Aufstellen von Halteverbotsschildern — damit die Kunden mit den Tonnen weiterhin keine langen Wege zurücklegen müssen", will Hormes auch hier eine bürgerfreundliche Lösung finden.

(Niederrhein Verlag GmbH)