1. Moers Niederrhein

Derbe Klatsche für den MSV

Derbe Klatsche für den MSV

Das war zu einfach: Mit 0:4 kassierte der MSV Duisburg gegen Holstein Kiel die sechste Heimniederlage. Der Hader mit dem Schiedsrichter wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters fiel vergleichsweise milde aus – zu deutlich war in der zweiten Halbzeit die Überlegenheit der Störche.

Dabei fing es so gut an. „Wir sind super reingekommen“, sagte Enis Hajri, der heute die Fünferkette (mit Wiegel, Bomheuer, Nauber und Wolze) komplettierte. „Wir wollten aggressiv nach vorne verteidigen.“ Das gelang den Zebras so gut, dass Kiels Keeper Kronholm durch Rückpässe mehrmals in Verlegenheit geriet. Die erste Viertelstunde gehörte dem MSV, der die Kieler Offensive gut im Griff hatte. In der 21. Minute sahen dann mindestens alle Stehplatzkarteninhaber, wie Kiels Meffert am kurzen Pfosten Hajris Flanke mit der Hand entschärfte, Schiedsrichter Badstübner und sein auch sonst nicht sicherer Assistent an der Seitenlinie aber nicht. „Aus meiner Sicht war es ein klarer Elfmeter“, sagte John Verhoek. „Ich stehe direkt hinter Meffert, er geht klar mit Schulter und Arm zum Ball.“ Kevin Wolze kommentierte lapidar: „Leider sind wir diese Saison nicht vom Glück verfolgt, was die Schiedsrichterentscheidungen angeht.“

Dafür hatte der MSV Glück, dass Kiel keine seiner Chancen vor der Pause nutzte: Schindler schob freistehend vorbei (29.), traf kurz danach nur das Außennetz (34.), spätestens Serra hätte freistehend zur Führung einnicken müssen, setzte den Ball aber vorbei.

Nach der Pause ging es (auch personell) ähnlich los wie in Halbzeit eins; der MSV bemühte sich, die Kieler vom eigenen Tor fernzuhalten. In der 55. Minute setzte Verhoek aus knapp elf Metern zum Fallrückzieher an, sein Schuss ging aber direkt auf Kronholm. Im Gegenzug waren die Zebras dann hinten blank, der starke Jae-Sung Lee wird nicht aufgehalten, Kingsley Schindler muss seinen Ball nur noch einschieben, 0:1 nach 56 Minuten. Wenig später muss Janni Serra nur noch den Fuß hinhalten, als eine scharfe Hereingabe von Schindler den Weg zu ihm findet. Torsten Lieberknecht reagierte, brachte Cauly Souza für den blass gebliebenen Stoppelkamp, Sukuta-Pasu für Bomheuer und dann auch noch Iljutcenko für Schnellhardt, doch die Offensive zündete nicht, bei den wenigen Gelegenheiten im Kieler Strafraum scheiterten sie teils kläglich. Dafür taten sich immer größere Löcher auf, in die die Gäste dankbar hineinstießen: Serra (77.) und Lee (89.) sorgten für den deutlichen, verdienten Endstand.

Viel mehr als Lob für den Gegner blieb den Zebras nach dem Spiel nicht: „Sie spielen tollen Fußball, mutig“, fand Hajri, „sie spielen es sehr gut raus“, fand Wolze. „Wir müssen heute die Niederlage akzeptieren“, so das Fazit von Trainer Torsten Lieberknecht.

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„Es ist nicht viel passiert“, sagte Kevin Wolze dann noch mit Blick auf die anderen Spiele; der MSV bleibt mit drei Punkten vor Magdeburg auf dem Relegationsplatz, hat jetzt aber wieder das zweitschlechteste Torverhältnis. „Es war uns klar, dass das ein langer Weg wird“, so der Kapitän, also: „Kopf aufrichten und ab nach Heidenheim.“

(Niederrhein Verlag GmbH)