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MSV verliert 1:4 in Heidenheim: Blackouts kosten die Punkte

MSV verliert 1:4 in Heidenheim : Blackouts kosten die Punkte

Gleich drei Mal präsentierte sich die Abwehr des MSV Duisburg beim Gastspiel in Heidenheim im Tiefschlaf. Am Ende ging die Partie für naive Duisburger gegen die an diesem Tag sicherlich schlagbaren Heidenheimer unnötigerweise mit 1:4 verloren.

Weil Torsten Lieberknecht mit Dustin Bomheuer und Sebastian Neumann gleich zwei Innverteidiger verletzt nicht zur Verfügung standen, musste der MSV-Coach improvisieren. Lukas Fröde rückte nach hinten in die Viererkette, Tim Albutat nahm seinen Platz im zentralen Mittelfeld ein. Vorne durfte Ex-Heidenheimer John Verhoek mit Stanislav Iljutcenko von Anfang an ran.

Der MSV kam gut in die Partie und hatte nach fünf Minuten und schöner Vorarbeit von Cauly Souza bereits eine Riesenchance durch Stanislav Iljutcenko, der zentral komplett blank vor Kevin Müller im FCH-Kasten scheiterte. Es entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel. Aber die Duisburger hatten die Hausherren, die kaum einen vernünftigen Angriff aufs MSV-Gehäuse brachten, gut im Griff. In der 31. Minute fast die gleich Situation wie nach fünf Minuten. Wieder kam der Ball flach von rechts, diesmal säbelte John Verhoek das Leder aus sechs Metern vollkommen unbedrängt auf die FCH-Tribüne. "Wir spielen viel besser als Heidenheim in der ersten Halbzeit. Wir müssen dann auch einfach mal unsere Chancen nutzen und in Führung gehen", haderte Lukas Fröde nach dem Abpfiff im Spielertunnel. Dem Urteil schloss sich auch sein Kapitän, einziger MSV-Torschütze des Tages, an: "Wir müssen vorne viel kaltschnäuziger werden", forderte ein enttäuschter Kevin Wolze.

Es brauchte einen MSV-Blackout, um den FCH ins Spiel zu bringen. In der 35. Minute einigten sich Lukas Fröde und Torwart Daniel Mesenhöler nicht, wer zum langen Ball von Marc Schnatterer gehen soll. Also übernahm Denis Thomalla den Job und schob locker zur glücklichen Führung ein. "Das Tor kam aus dem Nichts. Das war schwierig, ein untypischer halbhoher Ball. Daniel und ich dachten, dass Denis da nicht drankommt. Aber klar, da hat die Abstimmung nicht gestimmt", gab Fröde unumwunden zu. Mit dem 0:1 aus Duisburger Sicht ging es auch in die Kabinen.

In Halbzeit zwei musste Tim Albutat wegen eines Schlags auf die Hüfte unten bleiben, für ihn kam Lukas Daschner in die Partie. Es waren erst wenige Sekunden gespielt, da jubelten die FCH-Fans schon wieder. Nikola Dovedan tanzte sich freundlich begleitet durch die MSV-Defensive und drosch den Ball humorlos zum 2:0 ins rechte Eck - ein weiterer Blackout der Zebra-Abwehr. "Da waren wir am Ende zu passiv. Da müssen wir uns taktisch besser verhalten. Wenn ich da vorher rausrücke, muss ich das Kopfballduell auch gewinnen. So ist leider die Lücke entstanden", nahm Lukas Fröde auch das zweite Gegentor des Tages auf seine Kappe. In der 55. Minute meldeten sich die Gäste im Heidenheimer Regen zurück; Stanislav Iljutcenko nagelte den Ball aus 18 Metern an die Latte.

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In der 64. Minute brauchte es eine starke Parade von Daniel Mesenhöler, der so das Volley-Geschoss von Norman Theuerkauf entschärfte. Zwei Minuten später war aber auch er machtlos, denn es kam zum MSV-Blackout Nummer drei: Marc Schnatterer wurde äußerst unglücklich von Andy Wiegel im Strafraum gelegt, den fälligen Strafstoß verwandelte der FCH-Kapitän natürlich höchst persönlich. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Und der MSV bewies Moral. In der 69. Minute zog Kevin Wolze einfach mal volley ab und traf zum 1:3-Anschlusstreffer. Und hätte Cauly Souza das Sahne-Passspiel von Iljutcenko auch nur ein klein wenig platziert, die Partie hätte tatsächlich nochmal richtig spannend werden können. So aber waren es die Hausherren, die durch den bärenstarken Dovedan mit einem weiteren Sahneschuss in den Winkel den Schlusspunkt setzten.

Torsten Lieberknecht war nach der Partie ob der naiven, wenig abgeklärten Vorstellung seiner Truppe reichlich bedient. "Die Niederlage war verdient, auch in der Höhe. Wir haben drei so Eier bekommen nach langen Bällen, da haben wir uns in der Defensive einfach schlecht verhalten. Wir hatten beste Chancen, in Führung zu gehen. Aber da fehlt es dann eben doch noch an ein paar Dingen. Auch wenn die Mentalität gestimmt hat, dieses Spiel hat unsere ganz große Naivität gezeigt."

Am Freitag geht's wieder gegen ein Top-Team der Liga. Der HSV kommt in die voll besetzte schauinsland-reisen-Arena. Und Lukas Fröde weiß, was bis dahin zu tun ist: "Das Spiel schonungslos analysieren, den Schalter umlegen und dann im Training voll reinhauen."