1. Krefeld

Neue Heimat Deutschland

Neue Heimat Deutschland

Der 18-jährige Balazs Peter stammt aus Transsylvanien. Als er vor vier Jahren ins Internat des KEV 81 einzog, sprach er kein Wort Deutsch. Heute sagt er: "Deutschland ist meine neue Heimat". Ein tolles Beispiel für gelungene Integration.

Balazs Peter hatte immer schon diesen einen großen Traum: Der aus Transsylvanien stammende junge Mann, dessen Muttersprache Ungarisch ist, wollte Eishockey-Profi werden. Dafür war er bereit, alles zu geben. Als ihn der Trainer der rumänischen Junioren-Nationalmannschaft fragte, ob er an einem Probetraining in Deutschland teilnehmen wolle, nahm das Schicksal schließlich seinen Lauf. Vier Jahre ist dies nun her. "Meine Eltern sind mit mir im Auto nach Köln gefahren", erinnert sich der heute 18-Jährige. 2200 Kilometer legte die Familie zurück, um Balazs seinem Traum ein Stückchen näher zu bringen. In der Domstadt nahmen ihn die Nachwuchs-Trainer des KEV 81 unter die Lupe. Balazs konnte sie von seinem Talent überzeugen. Am Abend ging es die 2200 Kilometer zurück nach Hause. Wenige Tage später machte sich die Familie erneut auf den Weg nach Deutschland — diesmal mit wesentlich mehr Gepäck, zog der Jugendliche doch ins Internat des KEV an der Nordstraße in Krefeld ein.

"Natürlich war das eine Herausforderung. Ich sprach damals kein Wort Deutsch", berichtet Balazs Peter heute. Seine Augen strahlen, er lacht, wenn er über die Anfangszeit spricht. "In den ersten vier Monaten habe ich in der Villa K. nichts anderes gelernt als Deutsch. Anschließend besuchte ich die Josef-Hafels-Schule in Fischeln. Auch dort stand für mich nur Deutsch auf dem Stundenplan." Der Intensivkurs war erfolgreich. Balazs konnte wenig später am regulären Unterricht teilnehmen, machte ‧seinen Realschulabschluss und hat nun sogar sein Fach-Abitur in der Tasche. Sein nächstes Ziel ist die deutsche Staatsangehörigkeit, denn: "Deutschland ist meine neue Heimat geworden."

Internatsleiter Michael Dittmer, der ihn seit dem ersten Tag in Krefeld kennt, hat die Entwicklung des jungen Manns aufmerksam beobachtet und begleitet: "Er ist das beste Beispiel für eine gelungene Integration", freut sich Dittmer.
Übrigens: Die Verantwortlichen des KEV wollen Balazs unbedingt halten. Der Stürmer, der im DNL-Team in der zweiten Reihe angreift, auch schon bei den Profis mittrainiert, soll künftig auch in der Oberliga eingesetzt werden. "Und irgendwann hoffe ich dann darauf, für Deutschland spielen zu dürfen. Das wäre eine besondere Ehre", sagt der 18-Jährige in seiner gewohnt sympathischen und humorvollen Art. Es wäre ihm zu wünschen, dass er auch diese Herausforderung so erfolgreich meistert.