1. Krefeld

Mit Nummer 88 an den Start

Mit Nummer 88 an den Start

In den Niederlanden beginnt am 6. April die Stockcar-Saison. Der Krefelder Hobby-Rennfahrer Patrick Heckhausen geht dabei auf dem Raceway Venray an den Start.

Der Rennsport in Deutschland bietet viel; von der Formel 1 bis hin zur FIA-Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), den Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Weniger bekannt dagegen ist der Late Model V8 Supercup, eine Rennklasse aus den Niederlanden, die ein einzigartiges „NASCAR-Feeling“ bietet. NASCAR steht für National Association for Stock Car Auto Racing: ein US-Motorsportverband. Dort heizen Rennfahrzeuge, mit Tourenwagen-Silhouetten über Gitterrohrrahmen, auf sogenannten Oval-Kursen. Oval bedeutet, es sind ovale-Rennstrecken mit Kurvenüberhöhung. Man fährt Steilkurven, die je nach Strecke unterschiedlichen hoch sind.

Es gibt Ovale, deren Kurvenüberhöhung bis 36 Grad betragen und flache Strecken, auf denen die Kurvenüberhöhung im einstelligen Bereich liegt. Doch je höher und weiter die Steilkurve ist, desto schneller kann man durchfahren.

Einen solchen Oval-Kurs gibt es in den Niederlanden an der Grenze zu NRW. In der Nähe von Kevelaer liegt der Raceway Venray. Dort beginnt am Ostermontag die Stockcar-Saison 2015, und am Start wird auch ein Krefelder Hobby-Rennfahrer sein: Patrick Heckhausen. Letztes Jahr gegen Ende der Saison sammelte der 26-Jährige seine ersten Erfahrungen im Late Model V8 SuperCup (dieser bringt US-Stockcar-Racing auf die Oval-Kurse in Europa). Im angemieteten ASCAR (mit dem Fahrzeug kann man Oval-Kurse, wie auch Rundstrecken fahren, da der Rahmen mittig wie bei einem Pkw gebaut ist) ging es für ihn an den Start, und belegte am Ende Platz 16.

Seine Faszination für den Rennsport hat Patrick von seinem Vater übernommen. Reinhard Heckhausen war früher oft an den Ovalen anzutreffen und nahm an den Stockcar Rennen teil. Seit seinem ersten Besuch auf dem Raceway Venray war Patrick sofort von den Late Model Boliden begeistert. Zu seinen Vorbildern zählt er den US-Profi-Rennfahrer Dale Earnhardt junior. Dieser fährt, wie Patrick, unter der begehrten Wagennummer 88: „Ihn würde ich als kleines Vorbild nennen. Auch wenn das kein Vergleich ist. Er fährt ja in einer ganz anderen Klasse“, betont Heckhausen.

Diese Saison wird er mit einem 430 PS starken Lefthander Late Model aus dem Hause Hendriks Motorsport um das Oval jagen. Ein Lefthander ist nur für Oval-Kurse geeignet, der Rahmen wie auch alle Bauteile befinden sich möglichst weit links, so nimmt man schneller die Links-Kurven.

Für Rundstrecken dagegen ungeeignet, da man keine Rechts-Kurven fahren kann. Ziel ist es in dieser Saison erste schnelle Runden auf dem Oval zu fahren und sich langsam ans Limit heranzutasten. Patrick ist dabei sehr bescheiden und weiß, dass er vermutlich nicht vorne mitfahren wird. Da der Motorsport jedoch immer für Überraschungen sorgt, heißt es abwarten und schauen, welche Entwicklung der junge Rookie in der Saison machen wird. Aber eines ist sicher, bald wird der Krefelder oft über Funk hören: „Green Flag, we are racing”, und Motorsport-Fans kommen bei dumpf grollenden Motoren, quietschenden Reifen und viel PS auf ihre Kosten.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)