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Kriminalität in Krefeld: Ein Drittel weniger Einbrüche, aber mehr Gewalt

Kriminalität in Krefeld : Ein Drittel weniger Einbrüche, aber mehr Gewalt

Gute Nachrichten bei den Wohnungseinbrüchen in Krefeld: Die Zahl ging im vergangenen Jahr um ein Drittel zurück. Die Aufklärungsquote verdoppelte sich. Gestiegen ist hingegen die Zahl der Gewaltdelikte und der Anteil ausländischer Verdächtiger.

2015 sah es in Sachen Einbrüche düster aus in Krefeld: Die Polizei registrierte 1118 Taten und Versuche, von denen nur jeder zehnte geklärt werden konnte. Die Polizei reagierte - unter anderem mit großangelegten Kontrollaktionen.

Mit Erfolg, wie sich jetzt zeigt: Im vergangenen Jahr zählten die Beamten mit 760 Delikten ein Drittel weniger Wohnungseinbrüche und Versuche als 2015. Noch besser: Jede fünfte Tat konnte aufgeklärt werden. Die Einbrüche aus Firmen gingen um 15 Prozent zurück.

Etwas sicherer wurde Krefeld auch für Autofahrer: 96 Wagen wurden gestohlen, 2015 waren es noch 125 gewesen.

Einen Anstieg verzeichnet die Polizei bei der Gewaltkriminalität - also Körperverletzung, sexuelle Belästigung und Raub, von 610 auf 725 Taten. 71 Prozent der Delikte konnten aufgeklärt werden.

Polizeipräsident Rainer Furth betont allerdings, dass die Gewaltkriminalität auf Krefelds Straßen zurückgegangen sei. Die meisten Straftaten finden in Wohnungen statt, so wurden etwa 659 Fälle häuslicher Gewalt angezeigt (82 weniger als 2015) - eine Zunahme registrierte die Polizei auch bei Gewaltdelikten in Flüchtlingsunterkünften.

Rund 100 Mal wurden Polizeibeamte selbst angegriffen, acht Fälle weniger als 2015.

Die beste Aufklärungsquote (100 Prozent) meldet die Polizei bei versuchten und tatsächlich begangenen Tötungsdelikten: 2016 gab es acht Fälle, der spektakulärste war der Mord an Werner Landscheidt (79). Mehrere Verdächtige warten auf ihren Prozess.

Nicht tabuisieren wollte Furth ein kontinuierliches Ansteigen der Ausländerkriminalität. In Krefeld wird jede dritte Straftat von einem Nichtdeutschen begangen.

Zwar hat auch die Kriminalität bei Asylbewerbern und Kontigentflüchtlingen zugenommen, doch bei den Tatverdächtigen belegen zwei EU-Länder führende Plätze: Die meisten Tatverdächtigen ohne deutschen Pass waren Rumänen, Türken und Polen, gefolgt von Serben, Syrern, Marokkanern, Albanern und Italienern.

Insgesamt zählte die Polizei im vergangenen Jahr 22.621 Straftaten in Krefeld. Das waren 344 Fälle (1,5 Prozent) weniger als 2015. Die Aufklärungsquote lag bei 54,11 Prozent.

Krefelds Polizei gilt übrigens als die schnellste in NRW: Wer die "110" wählt kann im Durchschnitt in Drei Minuten und 28 Sekunden mit dem Erscheinen der uniformierten Helfer rechnen.