1. Krefeld

Diesel-Fahrverbot würde besonders das Handwerk treffen

Diesel-Fahrverbot würde besonders das Handwerk treffen

Ein Diesel-Fahrverbot in der Stadt? Für Paul Neukirchen ist das nicht vorstellbar. "Das würde in der Praxis bedeuten, dass Handwerker nicht mehr in die City fahren könnten", sagt der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein.

Vor kurzem empfahl das Düsseldorfer Verwaltungsgericht der Stadt Düsseldorf, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge auszusprechen, um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid einzuhalten. Die Kreishandwerkerschaft sieht die Gefahr, dass auch andere Städte in der Region eine solche Maßnahme umsetzen könnten. "Fast alle Fahrzeuge von Handwerksbetrieben fahren mit Dieselmotoren, die robuster sind und sich für den Transport von Lasten besser eignen", berichtet Paul Neukirchen. Zudem gebe es in vielen Bereichen bis heute keine sinnvolle Alternative zum Dieselantrieb. "Wie sollen die Unternehmen ihre Kunden für Lieferungen, ‧Installationen oder Reparaturen erreichen, wenn ein Fahrverbot kommt?", fragt Neukirchen.

Eine solche Maßnahme bedrohe vor allem kleine und mittlere Betriebe, so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Es bestehe die Gefahr, dass viele Leistungen teurer würden oder sogar Arbeitsplätze wegfielen. "Nachdem Dieselfahrzeuge jahrelang vom Staat gefördert wurden, müssten die Handwerksbetriebe ein Fahrverbot ausbaden, weil Investitionen in Fahrzeuge und Maschinen vorzeitig entwertet würden", stellt Neukirchen klar. Um die Feinstaubbelastung wirksam zu reduzieren, sei es notwendig, in ‧eine moderne und leistungsfähige ‧Verkehrsinfrastruktur zu investieren. "Das fängt schon bei der Ampelschaltung und der Lenkung des Verkehrs an. Wir brauchen Systeme, die Staus in den Innenstädten verhindern, sowie Umgehungsstraßen, die für Entlastung in der City sorgen", so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Darüber hinaus müsse die Autoindustrie konsequent die Abgastechnologie verbessern.