1. Krefeld

Nie genutzt: Das war's: Asyleinrichtung Forstwald komplett abgebaut

Nie genutzt : Das war's: Asyleinrichtung Forstwald komplett abgebaut

Nur noch ein paar vergessene Müllsäcke erinnern daran, dass auf dem Gelände der Forstwald-Kaserne noch vor wenigen Wochen eine Anlage für die Aufnahme von bis zu 1000 Asylbewerbern stand. Ein Besuch.

Das zugesperrte und notdürftig mit Stacheldraht gesicherte Kasernentor hat schon bessere Zeiten gesehen. Wer durchs Gitter schaut, blickt auf die weite Betonfläche des ehemaligen Exerzierplatzes.

Genau vor einem Jahr hielt das Land NRW genau nach solchen Flächen Ausschau, um für einen neuerlichen Ansturm von tausenden Asylbewerbern gewappnet zu sein.

Groß, flach, mit Strom/Wasser-Anschlüssen: Gut zu erreichen und gut zu sichern sollte das Areal sein.

Für mehrere Millionen Euro ließ das Land NRW dann hier im vergangenen Frühjahr durch die Malteser eine Mini-Stadt für bis zu 1000 Flüchtlinge anlegen. Es sollte eine Art Durchgangs-Einrichtung sein, falls Nachbar-Kommunen keine Flüchtlinge mehr hätten aufnehmen können.

Es gab zunächst Ärger mit den Nachbarn auf Krefelder und Tönisvorster Gebiet. Ängste, Flüchtlinge würden der bürgerlichen Wohngegend schaden und für ein "Verkehrschaos" in den ruhigen Straßen sorgen, machten die Runde.

Zu einer Bürgerversammlung mit Regierungspräsidentin Anne Lütkes und Krefeldes Oberbürgermeister Frank Meyer kamen 550 Bürger. Viele machten ihrem Unmut Luft.

Die Befürchtungen sollten sich nicht bewahrheiten, denn kein einziger Flüchtling bekam die Anlage je zu Gesicht.

Die Malteser setzten gut isolierten Leichtbauhallen auf den Exerzierplatz und waren am 1. Mai startbereit. Doch bereits während der Errichtung der Hallen hatte sich die Flüchtlingssituation entspannt.

Immer mehr provisorische Flüchtlingseinrichtungen wie Turnhallen wurden geschlossen: Die "Überlauf-Einrichtung" des Landes im Forstwald war nutzlos geworden, kaum dass sie fertig war.

Das Land zog nach wenigen Wochen die Notbremse und legte die Arbeit auf Eis. Allerdings hätte die Einrichtung innerhalb weniger Wochen in Betrieb gehen können. Ein Wachdienst hielt die Stellung.

Im Winter hat man dann beim Land eingesehen, dass auch das keinen Sinn mehr hat und Grünes Licht für den Abbau der Hallen gegeben.

Nun sind die verrottenden Briten-Baracken hinter dem Zaun wieder allein mit Wind und Wetter - und man darf darauf hoffen, dass bald wieder eine Diskussion um die Zukunft des Geländes beginnt.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Forstwald: Asyl-Einrichtung abgebaut