1. Krefeld

Energiewende: Müllverbrennung will dem Chempark Dampf machen

Energiewende : Müllverbrennung will dem Chempark Dampf machen

Heißer Dampf aus der Müllverbrennungsanlage in Elfrath soll über eine ca. zwei Kilometer lange Leitung in den Chempark geleitet werden. Das spart Energie und CO2. SWK, EGK und Currenta planen eine Investition von 12 bis 15 Millionen Euro.Die Idee ist simpel: Die Chempark-Firmen brauchen heißen Wasserdampf unter hohem Druck.

Bislang wird das Wasser im Chempark mit Hilfe von Erdgas erhitzt. Doch in der Müllverbrennungsanlage (MVA) fällt der heiße Hochdruck-Dampf ganz ohne Erdgasverbrauch an. Genug, um große Teile Krefelds damit zu versorgen - und es bleibt immer noch reichlich übrig.

Der Plan von SWK, EGK und Currenta ist nun, einen Teil des heißen Dampfs aus der MVA ins Chempark-Netz einzuspeisen. Gedacht ist an 240.000 Tonnen Dampf pro Jahr. Muss der Chemiepark diese Menge nicht mehr selbst durch Verbrennung von Erdgas herstellen, könnte er 55.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Deutlich kostengünstiger wäre es auch. "Wir sind überzeugt, dass es ein sehr gutes Projekt ist", sagt SWK-Vorstand Kerstin Abraham.

Um den heißen Dampf von Elfrath zum Uerdinger Chempark zu leiten, ist der Bau einer ca. 80 Zentimeter dicken, oberirdischen Leitung notwendig. Diese würde mehrere Meter hoch auf eine Stahlrohrkonstruktion gelegt. Den Charlottering soll die Leitung durch einen bestehenden Tunnel unterqueren. Die Leitung würde einen Strang für den Dampf und einen für das zurückfließende Wasser enthalten.

Dicke Isolierungen sollen dafür sorgen, dass der Dampf sich auch in eisigen Winternächten nicht abkühlt. Die Trasse würde ausschließlich über Firmenflächen und öffentliches Land führen. Einige Anwohner würden die Leitung in etwa 40 Meter Entfernung von ihren Häusern aus sehen können. Mit diesen Bürgern haben die Firmen bereits das Gespräch gesucht.

Die Firmen führen vor dem Antrag noch eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch. Man ist sich allerdings schon jetzt sicher, dass die Investition sich lohnt (es könnte bis zu einem Drittel der nötigen Summe als Fördergelder fließen).
Nach der Genehmigung könnte 2017 mit dem Bau und 2018 mit dem Betrieb begonnen werden.