1. Krefeld

Schluff Krefeld 2022

Schluff : Bald geht es wieder los – aber nicht am 1. Mai

Nach zwei Jahren „Corona­pause“ darf der Schluff wieder zum Hülser Berg dampfen – allerdings kann die Saisoneröffnung nicht wie aus früheren Jahren gewohnt am 1. Mai gefeiert werden

Die Dampflok wurde im thüringischen Meiningen generalüberholt und ist noch nicht wieder zurück in Krefeld. Sobald wie möglich in diesem Monat soll aber „angeschlufft“ werden. Tipp: Um den genauen Termin zu erfahren, kann man sich auf der Schluff-Homepage mit einer Mailadresse registrieren und benachrichtigen lassen.

„Wir haben die zwangsweise Pause aufgrund von Corona genutzt und die eigentlich für 2022/2023 fällige Hauptuntersuchung im Dampflokwerk im thüringischen Meiningen vorgezogen“, erklärt Guido Stilling, Geschäftsführer des Fördervereins „Schluff und historische Verkehrsmittel Krefeld“. Kein günstiges Unterfangen. Rund 650.000 Euro kostete die Hauptuntersuchung und Wartung des historischen „Schätzchens“. Die Dampflok Graf Bismarck wurde für die Inspektion und fällige Reparaturen komplett in ihre Einzelteile zerlegt und wieder instandgesetzt. Und weil es sich bei ihr um ein Denkmal handelt, gibt es Ersatzteile auch nicht „von der Stange“. Sie müssen teils extra von Hand angefertigt werden.

Das ist nach Auskunft des Fördervereins auch der Grund, warum der diesjährige Saisonstart nicht wie sonst üblich am 1. Mai erfolgen kann: „Einige Ersatzteile für den Brenner konnten nicht rechtzeitig beschafft werden. Daher wird die Dampflok erst Anfang Mai ihren Rücktransport nach Krefeld antreten können. Wir hoffen, dass wir dann möglichst bald im Mai die Schluffsaison mit der Graf Bismarck vorneweg eröffnen können“, sagt Guido Stilling.

Wenn es dann soweit ist, fährt der Schluff wieder dreimal täglich immer sonntags, um 11.10 Uhr, 14.10 Uhr und 16.50 Uhr, ab St. Tönis zum Hülser Berg. Knapp eine Stunde benötigt der Schluff für die 13,5 Kilometer lange Strecke, Zustiegsmöglichkeiten bestehen am Nordbahnhof und in Hüls. Und auch der Nikolaus wird in diesem Jahr erneut seinen Schlitten gegen Krefelds Wahrzeichen eintauschen: Am 3. und 4. Dezember finden wieder die beliebten Nikolaus-Schlufffahrten statt. Karten hierfür gibt’s im Vorverkauf im Oktober.

Tickets für die regulären sonntäglichen Fahrten mit dem Schluff gibt es im Zug selbst zu kaufen, man bekommt sie ganz klassisch beim Schaffner. Das Ticket für Erwachsene kostet für Hin- und Rückfahrt 14 Euro, Kinder von 6-14 Jahren zahlen 8 Euro, jüngere Kinder fahren gratis.

Ein solch nostalgischer Zug wie der Schluff ist sehr kostenintensiv, das hat nicht zuletzt die Hauptuntersuchung gezeigt. Daher ist der Schluff auf Spenden angewiesen – und auf Menschen, die ihn durch ihre Mitgliedschaft im Verein „Schluff und historische Verkehrsmittel Krefeld“ unterstützen. Wer Mitglied im Schluff-Förderverein werden möchten, meldet sich bei der Schluff-Geschäftsstelle unter der Rufnummer 02151 / 98 2364 oder lädt sich das entsprechende Formular unter schluff-krefeld.de herunter. Der Jahresbeitrag kann nach eigenem Vermögen und Ermessen selbst festgesetzt werden; für Erwachsene liegt der Mindestbeitrag bei 30 Euro, Firmen können für wenigstens 60 Euro Jahresbeitrag Förderer des Schluffs werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Jahres-Patenschaft für den Schluff zu übernehmen. Dafür erwirbt man symbolisch Schienenmeter. Die obligatorische Spende pro Meter beträgt ein Euro, ab 100 Metern erhält der Schluff-Pate eine Urkunde. Eine solche Patenschaft kann auch verschenkt werden. Bei Interesse einfach eine Mail schreiben an schluff@swk.de.

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Auch engagierte Menschen werden ständig gesucht, die für den Schluff aktiv werden. „Ohne Engagement geht es nicht“, sagt Carsten Liedtke, Vorsitzender des Schluff-Fördervereins. „Geld ist das eine, um die historische Dampflok fit für die Saison zu machen. Aber wir benötigen auch dringend Menschen, die dabei helfen, dass der Schluff als Krefelds Aushängeschild weiterhin fahren kann.“ So wird für die Zeit zwischen Mai und September noch ehrenamtliches Zugbegleitpersonal, Schaffnerinnen und Schaffner gesucht.

„Die Zugbegleiter sollten eine gewisse körperliche Fitness mitbringen“, teilt der Verein mit. „Sie springen an Bahnübergängen vom Zug, lassen die Schranke herunter oder sichern den Bahnübergang, wenn dieser unbeschrankt ist.“ Wenn der Schluff die Stelle passiert hat, öffnen die Zugbegleiter die Schranke wieder und müssen dann schnell zurück in den Zug einsteigen: „Neben einer kleinen Aufwandsentschädigung gibt es das sonntägliche Fitnessprogramm also gratis dazu.“

Schaffner gehen bekanntermaßen durch die Waggons, verkaufen und kontrollieren die Fahrkarten: „Wer sich für diese Tätigkeit interessiert, sollte also Spaß am Umgang mit Menschen haben.“ Außerdem muss sich der Schaffner mit den verschiedenen Tickets für die Schluff-Fahrten auskennen und hat die Verantwortung für die Barkasse, die er am Ende des Tages abrechnet. „Auch dafür gibt es einen kleinen finanziellen Obolus und mit Sicherheit viele interessante Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen.“

Für beide Jobs gibt es im Vorfeld natürlich entsprechende Einweisungen. Und es besteht die Möglichkeit, erstmal reinzuschnuppern. „Niemand muss sich direkt fest verpflichten, sondern kann erstmal bei einer Mitfahrt schauen, ob das was für ihn ist“, sagt Carsten Liedtke. Wer jetzt Lust bekommen hat, sich für den Schluff zu engagieren, meldet sich per Mail.

Die genauen Fahrpläne des Schluff gibt es im SWK&GSAK ServiceCenter und im Internet. Dort befinden sich auch zahlreiche weitere Infos rund um den Schluff.