1. Moers Niederrhein

Wo sind eigentlich alle Daten her?

Wo sind eigentlich alle Daten her?

Der Mikrozensus 2017 startet dieser Tage in Nordrhein-Westfalen: So lautet die Pressemitteilung, die dieser Tage die Redaktionen im Land erreichte. Doch bitte schön, was ist das denn überhaupt: der Microzensus?

Der Mikrozensus 2017 startet dieser Tage in Nordrhein-Westfalen: So lautet die Pressemitteilung, die dieser Tage die Redaktionen im Land erreichte. Doch bitte schön, was ist das denn überhaupt: der Microzensus?

Der Microzensus ist dabei im Grunde eine „kleine“ Umfrage, die seit 1957 jedes Jahr bei einem Prozent aller Haushalte im gesamten Bundesgebiet durchgeführt wird.

Im Unterschied zur Volkszählung, die letzte fand auf europäischer Basis als „Zensus 2011“ statt, handelt es sich beim Microzensus um eine so genannte Flächenstichprobe. Nach einem mathematischen Zufallsverfahren werden Straßenzüge oder Gebäude ausgewählt und Haushalte, die in diesen „ausgelosten“ Gebäuden wohnen, werden vier Jahre lang befragt. In jedem Jahr wird zur Entlastung der Befragten ein Viertel der Haushalte durch andere ersetzt.

Durchgeführt wird der Microzensus in unserem Bundesland durch Information und Technik Nordrhein- Westfalen. Das ist die amtliche Statistikstelle des Landes. Jährlich werden in diesem Zusammenhang rund 76 000 Haushalte befragt, wobei die Befragungen gleichmäßig auf alle Wochen des Jahres verteilt werden. Im Januar 2017 werden beispielsweise in 35 zufällig ausgewählten Düsseldorfer Auswahlbezirken etwa 250 Haushalte befragt (die durchschnittliche Zahl je Bezirk liegt bei etwa acht Haushalten). NRW-weit setzt IT.NRW 350 Interviewerinnen und Interviewer für die Befragungen der Haushalte ein.

Die Interviewer kündigen ihren Besuch dabei immer zuvor schriftlich an und legitimieren sich durch einen Ausweis. Um Datenschutz und statistische Geheimhaltung zu gewährleisten, sind sie zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet. Abgefragt werden zum Beispiel persönliche Merkmale wie Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Schulbesuch, Erwerbstätigkeit und Gesundheit. Für den überwiegenden Teil der Fragen besteht eine Auskunftspflicht. Damit ist man als ausgewählter Interviewpartner verpflichtet, seine Daten bekannt zu geben. Bei der Beantwortung der Fragen auf freiwilliger Basis hoffen die Statistiker auf hohe Beteiligung. Die Ergebnisse sind Basis für politische und wirtschaftliche Entscheidungen. Die einfachste und zeitsparendste Art der Auskunftserteilung ist das persönliche Interview; die sorgfältig ausgewählten und intensiv geschulten Interviewer/-innen sind mit Laptops ausgestattet, um den Aufwand für die Befragten möglichst gering zu halten. Die Haushalte haben aber auch die Möglichkeit, selbst einen Fragebogen auszufüllen und diesen per Post an den Landesbetrieb zu senden.

(Niederrhein Verlag GmbH)