1. Krefeld

Neue Eishallen an Westparkstraße für Krefeld

Neue Rheinlandhallen an Westparkstraße : „Zukunft des Krefelder Eissports“

Ein wichtiger Schritt zum Bau der neuen Rheinlandhallen an der Westparkstraße ist getan. Die Verhandlungen der Stadt Krefeld mit dem Investor, der City Projekt Krefeld Westpark GmbH, wurden jetzt erfolgreich abgeschlossen. Die Verträge zwischen beiden Partnern sind notariell besiegelt.

Im Rahmen eines EU-weiten Ausschreibungsverfahrens hatte die Stadt einen Investor gesucht, der den Bau von zwei neuen Eishallen, einer Dreifachsporthalle sowie eines Parkhauses auf dem ehemaligen Kerrygold-Gelände an der Westparkstraße übernimmt.

Wenn der Stadtrat im Dezember dem Bebauungsplans für das Areal zustimmt, plant der Investor noch in diesem Jahr die Einreichung des Bauantrags. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2024 vorgesehen.

„Gemeinsam streben wir die Fertigstellung dieser beeindruckenden Anlagen zur Eissaison 2027 an“, sagt Sportdezernent Markus Schön. „Das ist der Weg in eine gute, erfolgreiche und nachhaltige Zukunft des Krefelder Eissports.“

Im Jahr 2020 wurde das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) mit der Durchführung eines Investorenwettbewerbs beauftragt, um die Vision von neuen Eishallen an der Westparkstraße, in unmittelbarer Nähe zur Yayla-Arena, Wirklichkeit werden zu lassen.

„Das ist auch städtebaulich eine hervorragende Lösung“, sagt Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer. „Hier ergeben sich ganz neue Chancen auf einer bisherigen Brachfläche und auch dort, wo aktuell die unansehnlichen alten Eishallen stehen. Das Gesamtpaket stimmt.“

Auch Rachid Jaghou, Leiter des ZGM, betont: „Die Unterzeichnung dieses Vertrags markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer energieeffizienten und modernen Sportinfrastruktur für unsere Stadt. Die neuen Eishallen werden nicht nur den Bedürfnissen unserer Eissportler gerecht, sie werden auch die Krefelder Bürger und Besucher mit hochwertigen Veranstaltungen und Sporterlebnissen begeistern. Wir freuen uns auf die

Umsetzung dieses Projekts und die positiven Auswirkungen, die es auf unsere Stadt haben wird.“

Die geplante Eishalle wird über zwei Eisflächen von jeweils 26 mal 60 Metern verfügen und eine Tribünenanlage für etwa 1.000 Zuschauer enthalten.

Doch nicht nur die Größe und die Infrastruktur sind bemerkenswert. Besonderes Augenmerk liegt auf moderner Klimatechnik, die mittels Fernwärmeanschluss, Kraft-Wärmekopplung und einem Glykol-basierten System nicht nur den Energieverbrauch minimiert, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht.

Nach Berechnungen des Planungsbüros reduzieren sich der Stromverbrauch und der CO2-Ausstoß im Vergleich zu den alten Hallen um rund 85 Prozent, der Bedarf an Fernwärme geht um 95 Prozent zurück.

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Durch diese Reduzierung der Verbräuche ergibt sich für den städtischen Haushalt über 30 Jahre eine prognostizierte Ersparnis von rund 12,3 Millionen Euro bei den Kosten für Fernwärme und Strom.

Die neuen Eishallen sollen sowohl dem Krefelder Vereinssport als auch den Schulen zur Verfügung stehen und auch freie Eiszeiten für Besucher ermöglichen.

Bis zur Eröffnung der neuen Eishallen kann die bestehende Rheinlandhalle an der Westparkstraße weiter betrieben werden.

Die neuen Rheinlandhallen umfassen neben zwei Eisflächen eine Dreifachturnhalle, ein Parkhaus und im Außenbereich einen Bewegungspark für Freizeitsportler.

In unmittelbarer Nachbarschaft, wo derzeit noch die alten Eishallen stehen, sollen ein Seniorenzentrum, ein medizinisches Zentrum, eine Kindertageseinrichtung und moderne Wohnungen gebaut werden.

Die alten Hallen befinden sich technisch und baulich in schlechtem Zustand. Zu einem Abriss gibt es nach Aussage der Fachleute keine Alternative. Den notwendigen Neubau stemmt die Stadt nun mit Hilfe des Investors, der auch die benachbarten Bauprojekte umsetzen soll.

Dafür zahlt die Stadt Gesamtprojektkosten in Höhe von rund 90,7 Millionen Euro. Der Stadtrat hat dem Gesamtpaket mit breiter Mehrheit zugestimmt.

Mit den neuen Rheinlandhallen soll sich eine fast 90-jährige Eissport-Tradition in Krefeld fortsetzen. Der Eierhändler Willi Münstermann, der ohnehin über Kühlkapazitäten verfügte, ließ 1936 das Hindenburg-Stadion bauen, Krefelds erste Eis-Arena. In den frühen 1950er-Jahren erlebte das Eishockey seine goldenen Jahre – sowohl Preussen Krefeld als auch die jungen Wilden des KEV erlangten die Deutsche Meisterschaft.

Zu jener Zeit wurden die Rheinlandhalle und wenig später die Werner-Rittberger-Halle gebaut. 1955 war Krefeld sogar Austragungsort der Eishockey-Weltmeisterschaft. Größen des Eiskunstlaufs wie Ina Bauer oder Werner Rittberger hatten ebenfalls in Krefeld ihre Heimat.

Im Eishockey gelang nach zahlreichen Krisen und Tiefschlägen am 21. April 2003 die erneute Meisterschaft mit den Krefeld Pinguinen, die aktuell in der zweiten Liga spielen und auch in dieser Saison um den Wiederaufstieg in die höchste Klasse kämpfen.