1. Krefeld

Ein Schatz aus lauter Buchstaben

Mediothek bereichert Messing-Museum : Schatz aus lauter Buchstaben

Das Deutsche Messingmuseum in Krefeld-Fichtenhain beherbergt eine glänzende Sammlung künstlerisch gestalteter Gebrauchsgegenstände aus Messing. Nun ist ein heimischer Schatz aus der Seidenstadt hinzugekommen.

„Messing begleitet den Menschen schon seit 5000 Jahren“, weist Knud Schöber auf die Bedeutung des Werkstoffs aus Kupfer und Zink hin. Vor zwei Jahren gründete der Direktor des Deutschen Messing Museums sein Institut in Fichtenhain an der Medienstraße.

In den Ausstellungsräumen faszinieren unzählige Gebrauchsgegenstände aus mehreren Jahrhunderten, jeweils auf Glanz poliert: von der verzierten Zigarrendose über langstielige Bettwärmer bis formschön geschwungene Kaffeekannen. 

„Anhand der Gebrauchsgegenstände lässt sich die kulturhistorische Entwicklung der Menschheit ablesen“, führt Schöber durch die beeindruckende Sammlung. Messing war in früherer Zeit preisgünstig und wurde vielfach verwendet. Deshalb auch unterschätzt. Dabei dienten die Stücke  früher durchaus dem Bürgertum auch als künstlerisch ausgefeilte Formen der Repräsentation. Davon zeugen Ästhetik wie Vielfalt der Sammlung in Krefeld. „Bei uns gibt es mehr Messingteile als in allen deutschen Museen zusammen“, lacht der Kurator. 

Nun ist ein beeindruckender Schatz hinzugekommen. Evelyn Buchholtz, Leiterin der Krefelder Mediothek, hat dem Museum den Büchereibestand an Prägebuchstaben aus Messing übergeben. 

„Sie stammen von unserem ehemaligen Buchbinder Udo Schmitz“, erklärt Buchholtz, „er nutzte die Buchstaben zur Prägung von Buchrücken“. Ein dickes Werk mit der Aufschrift „Gästebuch“ in goldenen Buchstaben ist ein anschauliches Zeugnis dieser filigranen Handarbeit.      

Im digitalen Zeitalter hat die Mediothek keine Verwendung mehr für die hölzernen Kästen mit unzähligen Messingbuchstaben in allen Größen. Deshalb haben die Bibliothekare den Bestand dem Messingmuseum übergeben.

Hier können die Buchstaben vor allem sachgerecht gereinigt und konserviert werden.

„Zunächst werden wir sie wiegen und inventarisieren“, erklärt Direktor Schöber das weitere Vorgehen. Dann werden sie fotografisch in eine Datenbank eingespeist und im Depot aufbewahrt. Ein Restaurator kann sie mit speziellen Reinigungsmethoden wieder zum Glänzen bringen. Wenn dann das Museum eine Ausstellung aufbereitet, in die die Buchstaben thematisch passen, kommen sie auch an die Öffentlichkeit. 

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 www.deutsches-messing-museum.gallery