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Heimatbuch Krefeld bietet Einblicke in die Geschichte: Wie Krefelder Scherben nach London kamen

Heimatbuch Krefeld bietet Einblicke in die Geschichte : Wie Krefelder Scherben nach London kamen

Das neue Heimatbuch Krefeld hält wieder einen bunten Strauß lesenswerter Geschichten bereit.

Erstmals erscheint das Heimatbuch der Stadt Krefeld in festem Hardcover. Gewichtig wie der Einband stellt sich auch der Inhalt dar:


Der ehemalige Direktor des Museums Burg Linn, Dr. Christoph Reichmann, berichtet über eine denkwürdige Grabung direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein englischer Offizier, interessiert an Archäologie, und ein deutscher Jugendlicher förderten gemeinsam wertvolle Gefäße der Bronze- und Eisenzeit aus dem Uerdinger Boden. Sie befinden sich heute leider nicht in Krefeld, sondern in London.


Dr. Wolfgang Löhr erinnert an den ehemaligen Arndt-Schüler Thomas Michels, der gleich nach dem Abitur 1911 in das Kloster Maria Laach eintrat, eine wissenschaftliche Karriere absolvierte und in Österreich zur Seele der Salzburger Hochschulwochen wurde. Dabei gewann er viele prominente Unterstützer, u.a. den späteren deutschen Papst Benedikt XVI. und Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der Pater aus Krefeld starb 1979 und ist in Salzburg begraben.


Das Titelcover des neuen Heimatbuches ziert eine Bildfantasie des Krefelder Künstlers Jochen Stücke, der den Krefelder Schriftsteller Otto Brües und den geborenen Krefelder Jahrhundertkünstler Joseph Beuys im (erdachten) Gespräch zeigt. Michaela Plattenteich erläutert im Innern des Bandes den Hintergrund: Otto Brües schrieb eine Novelle mit dem Titel "Schloss Moyland", das heute als Museum die weltgrößte Sammlung von Beuys-Arbeiten besitzt.


Viele weitere Themen aus Geschichte, Städtebau, Kunst und Landschaft werden in klar formulierten Aufsätzen und vielfach reich bebildert aufgegriffen. So berichtet Dr. Jens Voss über die Rettung des Bootshauses am Stadtweiher, Dr. Cornelius Lehmann über Krefelder Themen im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt oder Heinz Webers über den Mundartdichter Willy Hermes.


Dirk Senger hat einen faktenreichen Jahresrückblick und ein umfängliches Personenregister hinzugefügt. Rezensionen neu erschienener Bücher mit Bezug zu Krefeld runden den Band ab.


Insgesamt verspricht dieses Jahrbuch 2017 ein ebenso fundiertes wie vergnügliches Leseerlebnis für alle, die ein Herz für Krefeld haben.
Es zählt rund 230 Seiten und ist im örtlichen Buchhandel sowie beim Verein für Heimatkunde, der es herausgibt, erhältlich.