1. Krefeld

„Abreißen!“: Ärger über Heimruine

„Abreißen!“: Ärger über Heimruine

Das ehemalige Studentenwohnheim an der Alten Gladbacher Straße verwahrlost seit Jahren immer mehr. Die Eigentümerin tut nichts. Anwohner und Süd-SPD organisierten am Freitag eine Protest-Aktion.

Bis vor etwa 15 Jahren war das Wohnheim ein lebendiger Mittelpunkt des Viertels - Studenten lebten, lernten, diskutierten und feierten hier. Heute haben die Ratten die Herrschaft übernommen. Nur gelegentlich ergreifen die Nager die Flucht, wenn Obdachlose, Drogenabhängige, Metalldiebe oder abenteuerlustige Teenager durch die verfallende Ruine streifen.

Absperrungen, die Unbefugte am Eindringen hindern, gibt es nicht mehr. Ein Bauzaun dient als provisorische Absperrung. Die meisten Fenster sind eingeschlagen. Das Erdgeschoss zeigt Spuren der letzten Brandstiftung. Für die Nachbarn ist das verfallende Haus (direkt neben der Tucholsky-Gesamtschule und einem Kindergarten) ein enormes Ärgernis - viele fühlen sich angesichts des Stillstands von der Stadt allein gelassen. Sie verweisen auf den Kontrast zum nagelneuen Glas-Stahldach der Ostwall-Haltestelle.

Der SPD-Ortsverein Krefeld-Süd machte am Freitag mit einer Plakataktion auf das Problem aufmerksam. Doch einfache, schnelle Lösungen gibt es nicht: Das Gebäude ist in Privatbesitz. Die Stadt kann dort nicht so einfach eingreifen - dringende Notsicherungen ausgenommen.

Ein Abriss würde zudem rund 300.000 Euro kosten. „Die Stadt sollte versuchen, Investoren zu finden“, schlägt Thomas Luppa, frisch gewählter Chef des südlichen SPD-Ortsverbands vor. Oberbürgermeister Frank Meyer sei in den Fall involviert. Luppa würde nach einem Abriss eine Bebauung mit Einfamilien-/Reihenhäusern favorisieren - oder ein Seniorenheim. Zunächst komme es aber erstmal darauf an, die Ruine gegen unbefugtes Betreten zu sichern.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)