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Bilanz: Volksbank Krefeld verleiht erstmals mehr als eine Milliarde Euro

Bilanz : Volksbank Krefeld verleiht erstmals mehr als eine Milliarde Euro

"In unseren Büchern sieht es gut aus", sagt Volksbank Krefeld-Vorstandschef Klaus Geurden. Zwar sank der Überschuss vor Steuern um ein Prozent, ist mit 51 Millionen aber weiter ansehnlich.

Das Darlehensgeschäft mit Mittelständlern, Hauskäufern und Bauherren brummt: Die Volksbank verleiht aktuell 1,02 Milliarden Euro. Ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erstmals knackt die Volksbank damit die Milliardengrenze bei der Kreditvergabe.

Rechnet man noch die von den Partnern R+V und Schwäbisch Hall vermittelten Darlehen hinzu stehen am Ende Kundenkredite von 1,61 Milliarden Euro in den Büchern. Besonders hoch sei die Nachfrage nach Immobilienkrediten, so Geurden.

Das Geld, das die inzwischen 126 Jahre alte Volksbank verleiht, stammt hauptsächlich von Sparern aus der Region Krefeld/Kreis Viersen: 1,35 Milliarden Euro legten die Niederrheiner bei der Volksbank an (ein Plus von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Dass der Überschuss vor Steuern leicht auf 51,082 Millionen gesunken ist, erklärt der Volksbank-Chef mit den niedrigen Zinsen, stark gewachsenem bürokratischem Aufwand durch neue Vorgaben und den gestiegenen Ausgaben für Gehälter und Sachkosten. Das Betriebsergebnis liegt weiter deutlich über dem Verbandsdurchschnitt.

An die Stadt Krefeld überwies die Genossenschaftsbank übrigens 1,95 Millionen Euro Gewerbesteuer. Tönisvorst erhielt 213.000, Kempen 88.000 Euro.

Der Jahresüberschuss nach Steuern wuchs um 2,6 Prozent aus 5,2 Millionen Euro. Volksbank-Mitglieder können sich auf eine Dividende von sechs Prozent freuen.

Die Volksbank hat die Zahl der Mitarbeiter in ihren 21 Geschäftsstellen mit 350 nahezu konstant gehalten. Davon sind 35 Azubis. Die Zahl der privaten Konten liegt bei 53.554 - ein Plus von 1184 im Jahresvergleich.

Stark ist das Engagement der Volksbank bei Förderung und Sponsoring von Vereinen und Initiativen. Dafür gab sie im vergangenen Jahr in Krefeld und dem Kreis Viersen 390.000 Euro aus.

Kritik lässt Geurden an der Zinspolitik der europäischen Zentralbank durchblicken: "Der momentan niedrige Zins ist ein politischer Zins, kein Marktzins". Gerade für Selbstständige werde es schwer, bei langfristig künstlich niedrigen Zinsen vernünftig fürs Alter vorzusorgen.

(jps)