1. Krefeld

Krefelder Gastronomen gegen Cannabis-Konsum

Cannabis-Konsum nicht erwünscht : Gastronomen wollen keine Kiffer

Zahlreiche Gastronomen aus Krefeld untersagen den Cannabis-Konsum in den Außenbereichen ihrer Lokale. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat ebenfalls eine klare Meinung. Auch die Sprödentalkirmes wird zur Verbotszone.

„Was ich privat von diesem Gesetz halte, sage ich lieber nicht. Nur so viel: Ich berufe mich auf mein Hausrecht.“ Toni Arabatzis, Inhaber des Krefelder Kult-Brauhaus „Gleumes“ und Vorsitzender des Dehoga-Ortsverbands Krefeld hat Position bezogen. In den Außenbereichen seines Restaurants an der Sternstraße ist der Konsum von Cannabis untersagt. „Das Gesetz stellt uns einmal mehr vor neue Herausforderungen. In diesem Punkt sind wir aber sehr klar: Als Brauerei vertrauen wir nur einem Hanfgewächs und das ist Hopfen.“ Arabatzis macht keinen Hehl daraus, dass er von der Cannabis-Freigabe wenig hält. „Es gibt viele Aspekte, die für unser Verbot sprechen - zum Beispiel die Geruchsbelästigung, die nicht eindeutige Wechselwirkung mit Alkohol sowie der Schutz von Kindern.“

Apropos: Auch ohne sein klares „Nein“ wäre es seinen Gästen untersagt gewesen, im „Gleumes“-Außenbereich zu kiffen. Denn: In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Kindertagesstätte. Und das Gesetz besagt Folgendes: „Kein Konsum in Sichtweite von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Sportstätten.“ Ergänzend heißt es: „Eine Sichtweite ist bei einem Abstand von mehr als 100 Metern von dem Eingangsbereich der genannten Einrichtungen nicht mehr gegeben.“

Auch Anne Furth vom „Nordbahnhof“ hat zu der gesetzlichen Neuregelung eine klare Meinung: „Wir sind ein Treffpunkt für viele Familien, zudem Haltestelle für den Schluff, mit dem Kindergärten, Schulen und private Familien ihren Ausflug zum Hülser Berg starten. Cannabis auf dem Bahnsteig, das kann der Gesetzgeber nicht wirklich wollen - und wir auch nicht!“ Auch in ihrem Fall würde die Ausnahmeregelung greifen: Direkt gegenüber dem „Nordbahnhof“ entsteht das „Haus der Bildung“.

Ioannis Simeonidis dürfte im Außenbereich seines „Coffee Brew“ an der Friedrichstraße das „Kiffen“ erlauben, sagt aber: „Dies steht nicht im Einklang mit meinem Bestreben, eine angenehme Atmosphäre für alle Gäste zu schaffen.“

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) weist Wirte übrigens explizit darauf hin, dass sie Joints in Raucherräumen, Biergärten und auf Außenterrassen verbieten können, wenn sie von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Diesem „Cannabis-Verbot“ haben sich weitere Krefelder Gastronomiebetriebe angeschlossen - unter anderem der „Dachsbau“, die „Rennbahn“ sowie das Stadtwaldhaus.

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Die Reaktionen in den Sozialen Netzwerken sind überraschend: Die Mehrzahl der Kommentatoren unterstützt die klare Haltung der hiesigen Gastrobetriebe.

Übrigens: Auch die Sprödentalkirmes (wird dieses Jahr 100) zur Cannabis-Verbotszone. Dies hat die Stadt als Veranstalter entschieden. Hinweisschilder werden aufgestellt.